Die Gewerkschaft Syndicom und der Personalverband Transfair haben sich mit der Swisscom auf einen neuen Gesamtarbeitsvertrag verständigt. Das staatsnahe Telekomunternehmen reagiert mit Weiterbildung auf die «Umwälzungen» der Digitalisierung.
«Das Kerngeschäft ist unter Druck, der Markt gesättigt», umriss die Swisscom am Freitag allgemein den Hintergrund. Ziel der Verhandlungen ist es aus ihrer Sicht gewesen, den Gesamtarbeitsvertrag (GAV) «an die Marktgegebenheiten anzupassen».
Konkret haben die Mitarbeitenden des blau-roten Riesen auf dem neuen Vertrag, der bis Mitte 2021 gelten wird, neu Anrecht auf «fünf Weiterbildungstage pro Jahr». Das versteht die Swisscom als Reaktion auf die Digitalisierung, um die «Arbeitsmarktfähigkeit» ihrer Mitarbeiter zu erhalten. Zudem wurde der Mutterschaftsurlaub von 17 auf 18 Wochen aufgestockt, die Männer können sich immerhin drei Wochen voll ihrer Vaterrolle widmen.
Auch Mobile ist ein Thema in dem neuen GAV: Die Swisscom und Arbeitnehmerorganisationen haben ein Reglement zum «mobilen Arbeiten» verabschiedet. Darin werden die Modalitäten von Home Office oder Arbeiten von unterwegs, zum Beispiel im Zug, geregelt. Auch die Frage, bis zu welchem Punkt die Mitarbeiter ausserhalb ihrer Arbeitszeiten erreichbar sein müssen, ist nun schwarz auf weiss definiert.
Dass das Marktumfeld schwieriger wird, ist auch den Arbeitnehmerverbänden bewusst. Die Swisscom-Mitarbeitenden stünden «durch Digitalisierung und Einsparpläne vor enormen Herausforderungen», kommentierte Transfair den neuen GAV. Die beste Antwort sei, dass man in die Fähigkeiten der Menschen investiere, wofür der neue Weiterbildungsanspruch sorge, freute sich Transfair.