Die Swisscom lässt ihren beachtlichen Online-Etat pitchen. Diese Woche finden weitere Konkurrenzpräsentationen des halbstaatlichen Telekom-Konzerns statt, der sich seit Jahren schon als grosser Auftraggeberspender wie ein Elefant im Porzellanladen benimmt.
Der aktuelle Budgethalter, die Zürcher Mediaschneider AG, dürfte ziemlich in die Bredouille kommen, ein Grüppchen junger Leute managt den Etat - ausser Kontrollweite von Urs Schneider. Der nicht mit Onlinemedien aufgewachsene Mediamann bemüht sich zwar redlich, aber leider ohne grossen Einfluss. Der Online-Etat ist dann halt doch zu gross und zu gewichtig für die Mediaagentur.
Die Marketingmanager der Swisscom spielen derweil über mehrere ihrer Tochtergesellschaften wie beispielsweise der Swisscom Directories schon seit Längerem «Verlegerlis» - und kein Mensch sagt was. Schon gar nicht die komplett devoten Grossverlage, die ihren Kaderjournalisten schnell klargemacht haben, woher ihr Lohn kommt und derjenige der nicht schlecht bezahlten Verlagsmanager sowieso.
Und so dreht sich die Spirale weiter und weiter und die Marketingleute der Swisscom werden immer dreister und nehmen ganz direkt Einfluss über die Verteilung von Werbegeldern auf die Berichterstattung über ihren Konzern.