In naher Zukunft ist es möglich, das dreistündige Epos «Titanic» in knapp zwei Sekunden auf das Smartphone zu laden - übers mobile Netz. Die Swisscom testet dafür erstmals 5G, die nächste Mobilfunkgeneration, und baut das jetzige 4G-Netz massiv aus.
Es klingt wie eine ferne, hochentwickelte Welt, wenn die Swisscom in ihrer Medienmitteilung von den anstehenden Innovationen im Mobilfunkbereich schreibt. Am Mittwoch teilte die Mobilfunkanbieterin mit, dass sie «die Entwicklung von 5G massiv vorantreibt» und nächstes Jahr «zwei neue Anschlusstechnologien für das Internet der Dinge» lanciert. 2020 ist dann der kommerzielle Launch der 5G-Technologie geplant.
Was das heisst, unterstreichen folgende Zahlen und Beispiele: So sind künftig mit einer 5G-Antenne Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 10 Gbit/s und Übertragungen in Echtzeit möglich. Die «Herr der Ringe»-Trilogie umfasst satte 9 Stunden und 20 Minuten Filmmaterial und wäre unter solchen Bedingungen in lediglich zehn Sekunden heruntergeladen, selbstverständlich in höchster Qualität.
Zusammen mit der schwedischen Firma Ericsson forscht und testet die Swisscom an neuen Technologien. Heinz Herren, CIO und CTO von Swisscom, hält fest: «Swisscom investiert gezielt in den Aufbau von 5G, damit wir unseren Kunden auch in Zukunft das beste Mobilfunkerlebnis der Schweiz bieten können.»
Die nächste Mobilfunkgeneration ermöglicht aber nicht nur immense Geschwindigkeiten, sondern bietet auch massiv mehr Datenkapazität. Insbesondere das «Internet der Dinge» mit seinen vernetzten Geräten lässt das mobile Datenvolumen rasant anwachsen, teilt die Swisscom mit.
Für diese Ausbauschritte müssen aber Frequenzen freigeschafft werden, was mit der Abschaltung des 2G-Netzes auch passieren wird. Swisscom informiert, dass aber «nur noch ein marginaler Teil der gesamten Kundenkommunikation» über dieses veraltete Netz erfolgt. Hingegen werden bis Ende dieses Jahres 67 Prozent der Schweizer Bevölkerung mit 4G+ ausgestattet sein - zum jetzigen Zeitpunkt sind es 40 Prozent.