Die Swisscom prüft, ob sie die ComCom-Preissenkungen für die «letzte Meile» vor dem Bundesverwaltungsgericht anfechtet.
Postwendend reagierte die Swisscom am Dienstag auf die Verfügungen der Eidgenössischen Kommunikationskommission (ComCom), wonach sie zwischen 2013 und 2016 von den Konkurrentinnen Salt und Sunrise zu viel verlangt hatte für die Mitbenutzung der «letzten Meile» und andere Infrastrukturen.
Die Swisscom analysiere nun «eingehend» die ComCom-Verfügungen und prüfe, ob sie diese vor dem Bundesverwaltungsgericht anfechten wird, hiess es am Dienstagvormittag in einer Mitteilung.
Gleichzeitig beteuerte der Telekomkonzern, dass er die Zugangspreise für Salt und Sunrise «auf der Basis der Vorgaben von Bundesrat und Bundesverwaltungsgericht» berechnet habe. «Aufgrund dieser Vorgaben stellten sich etliche Grundsatzfragen.»
Von «kaum nachvollziehbaren Senkungen» sprach die Swisscom bei den Preisen für sogenannte Mietleitungen, die die Behörde um 65 bis 80 Prozent tiefer angesetzt halt als seinerzeit die Swisscom. Das ist die deutlichste Preissenkung der ComCom in ihren umfangreichen Verfügungen, die sie am Dienstag auf ihrer Website veröffentlichte.
Die Swisscom sieht den Grund für diese massive Diskrepanz in «unterschiedlichen Annahmen und Berechnungsmodellen bei der komplexen Preisstruktur».
Aus heiterem Himmel kommen die Preissenkungen für die Swisscom indessen nicht: «Aufgrund der Risiken in den Verfahren hat Swisscom bereits Rückstellungen für die Jahre 2013 bis 2016 gebildet.» Die Geschäftsprognosen fürs 2019 blieben «unverändert».