Content:

Donnerstag
23.02.2017

IT / Telekom / Druck

Modulares Preis-System

Modulares Preis-System

Der Telekomkonzern Swisscom baut sein Abosystem um: In Zukunft entscheiden sich die Kunden nicht mehr für ein vorgefertigtes Bündel an Dienstleistungen, sondern sie schnüren ihr eigenes Paket mit ihrem «ganz persönlichen Angebot». Die Tarife jedoch bleiben auf hohem Niveau.

Die Neuerung, die unter dem Namen «inOne» läuft, feierte der halbstaatliche Konzern auf der Pressekonferenz am Mittwoch als «konvergentes Angebot», das Mobile und Festnetz kombiniert. Internet, TV, Telefon und Mobile werden neu für bis zu fünf Personen pro Haushalt einzeln zusammengestückelt. Wie Holzklötze aus dem Baukasten.

So kann zum Beispiel ein reichhaltiges TV-Angebot mit einem nur gemächlichen Internetanschluss gebucht werden, oder umgekehrt ein Highspeed-Web mit schlankem TV. Und ein Kabeltelefonanschluss ist jetzt nicht mehr Pflicht, wenn man doch eigentlich nur surfen will.

Dass man nicht benötigte Dienstleistungen - für immer mehr Smartphone-Nutzer ist dies das Festnetztelefon - per Klick sozusagen «wegsparen» kann, tönt nicht unsympathisch. Die Stiftung für Konsumentenschutz zeigte sich am Mittwochnachmittag zurückhaltend optimistisch: «Die Swisscom beschreitet mit diesem System erfreuliche neue Wege.»

Swisscom-Stammkunden können damit «gutes Geld sparen», so die Stiftung. Dirk Wierzbitzki, Mitglied der Konzernleitung und verantwortlich für Produkte und Marketing, ging sogar soweit, zu behaupten, mit «inOne» habe Swisscom «das Abo von Grund auf neu erfunden».

Und doch bleibt ein Wermutstropfen, wie der Tarifvergleich der Konsumentenschützer zeigt: «Nach wie vor bewegt sich Swisscom mit ihren Tarifen, sowohl im nationalen, als auch im internationalen Vergleich, im obersten Spektrum.» Der Einstiegspreis für die «inOne»-Abos liegt bei 120 Franken, je nach gebuchten «Bauklötzen» steigt der Preis.

«InOne» startet im April. Wer keine Lust aufs «Abo-Bauen» hat, kann bei seinem bisherigen Angebot bleiben.