«Der Bund ist weiterhin der ideale Mehrheitsaktionär.» Gemäss Swisscom-Chef Jens Alder werde der Telekom-Konzern in den nächsten drei Jahren nicht in ausländische Hände kommen, möglich wäre das vielleicht in zehn Jahren. Das sagte Alder in einem Interview mit «Le Matin dimanche». Man konzentriere sich bei der Swisscom im Moment auf die «Kapazität für
Akquisitionen, die zwischen 5 und 10 Mrd. Franken» lägen. In diesem Jahr hat die Swisscom 100 Offerten geprüft. Entweder seien die Übernahmefirmen zu teuer oder sie entsprachen nicht den Aktivitäten des Konzerns, die sich laut Alder auf Europa beschränken müssen. «Es gibt einen gewissen berechtigten Druck zu investieren oder einen Teil unserer Reserven den Aktionären zurückzugeben». Erst vor einem Monat hatte der Bundesrat den Entscheid über einer Reduzierung der Mehrheitsbeteiliung des Bundes verschoben. Alder werde weiter Szenarien prüfen: «Wir sind die Nummer sieben in Europa, die Nummer sechs, British Telecom, ist dreimal grösser als wir.» Zum Engagement der Swisscom an der neuen Schweizer Fluggesellschaft sagte er: «Die Beteiligung von über 100 Mio. Fr. an der neuen Crossair ist eine Hochrisiko-Investition, die mit unserer Strategie sicher nicht konform ist.» Ausländische Aktionäre der Swisscom würden das niemals verstehen: «Aber ich verteidige diese Beteiligung voll und ganz als kollektiver Effort in unserem Kernmarkt Schweiz, den wir ja auch in unserem Namen tragen».
Montag
19.11.2001