Die Swisscom muss sparen und greift zu restriktiven Massnahmen: Sie baut 655 Vollzeitstellen ab. Betroffen sind Swisscom Fixnet mit 260, Bluewin mit 40, Swisscom IT Services mit 300 und Swisscom Immobilien mit 55 Arbeitsstellen. Der Abbau entspricht 4% des heutigen Stellenbestandes, wie die Swisscom am Donnerstag bekannt gab. Grund für die Reduktion sei die Tatsache, dass die Swisscom in der Schweiz «strukturell bedingt» nicht wachsen könne. Das Unternehmen leide zudem an fallenden Preisen bei gleichzeitig hohem Investitionsbedarf. Im gleichen Atemzug verspricht die Swisscom auch im kommenden Jahr Investitionen in der Schweiz von rund 1,2 Mrd. zu tätigen und weiterhin über 900 Lehrstellen anzubieten.
Welche Regionen vom Abbau am meisten betroffen sind, steht laut Swisscom-Pressesprecher Sepp Huber noch nicht genau fest. Im Kanton Bern wird die Swisscom mindestens 150 Arbeitsplätze streichen. Für den Wirtschaftsstandort Bern sei dies «eine bittere Pille», teilte die Volkswirtschaftsdirektion mit. Die Swisscom-Gruppe mit Hauptsitz in Bern sei und bleibe mit rund 6000 Beschäftigten einer der wichtigsten Arbeitgeber.
Allein Swisscom Fixnet baut 2004 260 von 7800 Stellen ab. Ein Drittel soll über natürliche Fluktuationen, respektive einen Wechsel der Arbeitsstelle innerhalb des Unternehmens erfolgen. Bei Bluewin werden 40 von 340 Vollzeitstellen gestrichen. Der Internet-Provider will sich neu ausrichten: Die Bereiche Internet-Zusatzdienste, Portal sowie zentrale Dienste werden umstrukturiert und das Angebot gestrafft.
Auch Swisscom IT Services sieht sich zu einer massiven Kostensenkung gezwungen. Das Unternehmen will sich ab 2004 auf die Branchen Telekommunikation, Finanzdienste und weitere ausgewählte Segmente konzentrieren. 300 Stellen sollen gestrichen werden. Ebenso soll die Geschäftsleitung von Swisscom IT Services von 10 auf 6 Stellen reduziert werden. SIMAG, die Serviceorganisation von Swisscom für Corporate Real Estate und Facility Management, baut bis Ende 2004 55 von 400 Stellen ab.
Die Swisscom könne und müsse mit ihren Sozialpartnern alles unternehmen, um die Zahl der Betroffenen möglichst gering zu halten, forderten die Gewerkschaften Kommunikation und transfair am Donnerstag. Mit Swisscom IT und SIMAG werde über eine Arbeitszeitverkürzung verhandelt. Auch mit Fixnet und ihrer Filiale Bluewin soll verhandelt werden. Über natürliche Fluktuationen, die interne Besetzung von freien Stellen und alternative Arbeitszeitmodelle will Swisscom das geforderte Ziel erreichen. Gemeinsam mit den Sozialpartnern sei der Sozialplan für die Betroffenen um zwei Jahre (bis Ende 2005) verlängert worden. Siehe auch: Swisscom verlängert GAV bis Ende 2005
Donnerstag
23.10.2003