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Mittwoch
09.09.2009

Für den Aufbau des Glasfasernetzes in der Schweiz ist die Swisscom bislang nur Kooperationen mit Elektrizitätswerken eingegangen. Jetzt hat der Telekomriese erstmals einen Vertrag mit einem Kabelnetzbetreiber als direktem Konkurrenten abgeschlossen.

Die Swisscom will gemeinsam mit den Industriediensten Lausanne in der Waadtländer Kantonshauptstadt ein Glasfasernetz aufbauen. Es soll geprüft werden, ob sich durch die Realisierung einer gemeinsamen Infrastruktur Kosten einsparen lassen.

Man arbeite auch deshalb mit einem Konkurrenten zusammen, «weil dies volkswirtschaftlich mehr Sinn macht», erklärte Swisscom-Sprecher Carsten Roetz gegenüber dem Klein Report am Mittwoch. «Die Swisscom wird zunächst beim Aufbau des Glasfasernetzes nur mit lokalen Kabelnetzbetreibern zusammenarbeiten», so Roetz. «Eine Zusammenarbeit mit Cablecom ist derzeit nicht geplant», sagte Roetz weiter.

Ein Pilotnetz soll in den Stadtvierteln Chailly und Praz Séchaud gebaut werden. Im Pilotgebiet werden 500 Gebäude beziehungsweise 3000 Haushalte vernetzt. Pro Gebäude werden vier Fasern verlegt. Jeder der beiden Partner wird über je zwei Fasern verfügen. Laut Swisscom-Sprecher Roetz können die Anschlüsse grundsätzlich von mehreren Telekommunikationsanbietern mitbenutzt werden. Nach Ablauf der Pilotphase werden die Industriedienste Lausanne und Swisscom entscheiden, ob die Kooperation auf das gesamte Gemeindegebiet ausgeweitet wird.

Die Glasfaserinfrastruktur wird bis zum Gebäude verlegt. Für die Verkabelung im Gebäudeinneren bis zu den Wohnungen sind die Eigentümer verantwortlich. Nach einer auf Immobilienverwaltungen und Liegenschaftseigentümer ausgerichteten Akquisitionsphase werden die Arbeiten im Herbst 2009 aufgenommen. Sie sollen bis Anfang 2010 dauern.