In ihrer aktuellen Werbekampagne vergleicht die Swisscom das analoge Kabel-TV-Angebot mit Swisscom TV, ohne dabei das digitale Kabel-TV-Angebot zu erwähnen. Swisscable ist der Ansicht, dass dies unlauterer Wettbewerb sei und hat am letzten Mittwoch beim Gericht Bern-Laupen ein Gesuch um sofortiges Verbot dieser Werbeaktivitäten eingereicht. Dies teilte der Verband der Schweizer Kabel-TV-Unternehmen am Montag mit.
Im April 2010 hat die Swisscom ein Werbeschreiben an die Haushalte verschickt, in dem das analoge TV-Angebot der Cablecom mit den beiden Digital-TV-Angeboten der Swisscom - Swisscom TV basic und Swisscom TV plus - verglichen wird. Dieses Werbeschreiben wurde auch in Gebieten verschickt, in denen gar nicht Cablecom, sondern andere Kabelnetzunternehmen aktiv sind. Zudem verwendet die Swisscom weitere Werbeformen, in denen entweder das analoge TV-Angebot der Cablecom oder das analoge Kabelfernsehen im Allgemeinen mit Swisscom TV verglichen und zu einem Wechsel zu Swisscom TV aufgefordert wird. Das digitale Kabel-TV-Angebot wurde verschwiegen.
«Kunden werden so gezielt in die Irre geführt», sagt Hajo Leutenegger, Präsident von Swisscable, dazu. Irreführend sei es für Kunden auch, dass mit dem Cablecom/Swisscom-Vergleich in Gebieten geworben wird, die gar nicht von Cablecom versorgt werden. Swisscable ist der Ansicht, dass diese Praktiken klare Verstösse gegen das Bundesgesetz gegen den unlauteren Wettbewerb darstellen. «Wir sind erstaunt, dass die Swisscom zu solch unfairen Mitteln greift», meint Leutenegger. «Und wir sind nicht bereit, diese einfach hinzunehmen.» Aus diesem Grund hat Swisscable am letzten Mittwoch beim Gericht Bern-Laupen ein Gesuch um sofortiges Verbot dieser Werbeaktivitäten eingereicht. Wird diesem Gesuch stattgegeben, wird Swisscable zudem beim Handelsgericht Klage gegen die Swisscom einreichen.
Swisscom hingegen ist der Ansicht, dass die Gestaltung und Verbreitung der TV-Vergleiche rechtskonform sind, wie Mediensprecher Carsten Roetz gegenüber dem Klein Report am Montag ausführte. «Da wir noch nicht im Besitz der entsprechenden Dokumente von Swisscable sind, können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht im Detail Stellung nehmen.» Roetz wies auch darauf hin, dass die kritisierte Kampagne aktuell nicht mehr laufe.
Montag
17.05.2010



