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Donnerstag
24.08.2017

Vermarktung

Brachat: «200`000 Fr. für eine Radiokampagne»

Brachat: «200`000 Fr. für eine Radiokampagne»

Im Intermedienvergleich mit Print und Online muss sich auch das Radio immer wieder neu behaupten. Die Branche habe verstanden, «dass sie näher zusammenrücken muss, damit sie für Werbetreibende weiter attraktiv bleibt», sagt Ralf Brachat, Managing Director der Swiss Radioworld AG, zum Klein Report.

«Hat Radio ein Preisproblem, werde ich immer wieder gefragt», steigt Brachat ins Gespräch ein, um dann gleich selber zu antworten: «Eine nationale Radio-Kampagne kostet schnell 200 000 Franken.» Solche Summen grenzen die Anzahl Kunden, die potentiell nationale Werbekampagnen buchen, zwangsläufig ein, sagt er weiter. Die Swiss Radioworld AG und auch die etwas mehr als 50 Privatradiosender, die sich von der Goldbach-Tochter vermitteln lassen, sind deshalb gut beraten, die Gattung Radio attraktiv zu halten.

Ein wichtiger Schritt, um die Attraktivität des Mediums zu stärken, heisst nach wie vor «Programmatic»: «Wir sind seit etwa einem Jahr daran, die Systeme der mehr als 50 Radiostationen an unser System anzuschliessen und hoffen, dass wir das bis Ende Jahr abschliessen können», erklärt Brachat dazu.

«Programmatisch» bedeutet im Bereich Radio an einem Beispiel erklärt, dass Radio-Spots über Augentropfen künftig automatisiert genau dann ausgespielt werden können, wenn der Wetter-Server tatsächlich eine Pollenbelastung in der entsprechenden Region anzeigt. Oder ein anderes Beispiel: Glacé-Werbung läuft nur dann, wenn die Sonne so richtig vom Himmel brennt. Brachat rechnet mit der «Umsetzung ab Mitte 2018.»

Bereits umgesetzt wurde hingegen eine Studie zur Werbewirkung von Radio, durchgeführt von OMG im Auftrag der Swiss Radioworld AG. Alte Faustregeln wie «ein TV-Kontakt wirkt wie drei Radio-Kontakte» sollen mit nackten Zahlen widerlegt werden - und so die Gattung Radio in der Gunst der Kunden noch zusätzlich steigen.

Weiteren Rückenwind erhält das Radio zudem von der Stiftung Mediapulse: Denn die Hörerzahlen sollen ab 2018 unter anderem durch eine höhere Verteilung der Uhren noch stabiler werden. «Bereits jetzt haben wir in der Schweiz die europaweit härteste Währung, die es überhaupt gibt», findet Ralf Brachat. Auf die neue Erhebungsmethode wartet die Branche gespannt.

Ganz im Sinne der Gattung Radio steht schliesslich die Swiss Radio Night, die am Mittwochabend in Zürich Wollishofen stattfinden wird – und die von Swiss Radioworld organisiert wird. «Es soll ein Networking-Anlass sein, ein Austausch für Leute aus der Radio-Branche», sagt Brachat.

Am Donnerstag ging es im Zürcher Kaufleuten Club dann weiter mit dem Swiss Radio Day, veranstaltet von der SRG und den Schweizer Privatradios.