Einmal im Jahr wird das Zürcher Kaufleuten zum Mekka für Radiomacher, Hörer und Branchenkenner: Der Swiss Radio Day ist mittlerweile ein Fixpunkt im Radiokalender. Zur Einstimmung hat der Klein Report mit Organisator Darryl von Däniken über DAB+ in Norwegen, Nischenradios und die Digitalmigration gesprochen.
Bereits seit 1999 treffen sich Entscheidungsträger, Radiomacher und Interessierte zu dem Tag, den von Däniken als den «einzigen Tag im Jahr, wo die brancheninternen Differenzen zuhause gelassen werden», bezeichnet.
Am 24. August 2017 steigt im Kaufleuten der Event, der zusammen von der SRG, vom Verband Schweizer Privatradios (VSP) und von Radios Régionales Romandes (RRR) veranstaltet wird. Zum Swiss Radio Day sind dieses Jahr Persönlichkeiten aus allen Bereichen der Radiowelt eingeladen, wie ein Blick auf das illustre Programm beweist.
Ein besonderes Augenmerk wird auf Norwegen gelegt, für Darryl von Däniken momentan der «Referenzpunkt in der digitalen Migration». Dazu wurde Ole Jørgen Torvmark, Head of Digital Migration von radio.no, eingeladen. Er soll über Eindrücke aus Norwegen zum Wechsel von FM auf DAB+ berichten.
Weitere Punkte auf dem Programm sind unter anderen die Präsentation der Erkenntnisse aus einer Studie des Bundesamts für Kommunikation (Bakom), die Onlineaudio- und Onlinevideo-Angebote untersuchte.
«Die Zukunft ist immer auch ein Schwerpunkt», so Darryl von Däniken auf die Frage, ob künftige Entwicklungen am Swiss Radio Day thematisiert werden. Zu diesem Zweck wurde die «Futuristin» Birthe Linddal aus Dänemark eingeladen, die einen Vortrag über Medien und Radio halten wird.
Radio sei Radio, sowie Zeitung halt Zeitung sei, sagt von Däniken und unterstreicht: «Das Radio ist das sozialste Medium, weil man während dem Konsum nebenbei etwas anderes machen kann.» Auch über den Impact von Radiosendungen kann der Swiss Radio Day-Organisator Auskunft geben: «Zehn Minuten on air ist wie 50 Minuten online», findet er weiter.
Natürlich wird in der Branche auch über Facebook, Spotify und Konsorte diskutiert, wie von Däniken erklärt: «Social Media saved the Radio Star!», meint er in Anlehnung an den berühmten Song von The Buggles aus dem Jahr 1980. «Wir sehen uns nicht in Konkurrenz mit reinen Musikdiensten, da ein Radio gehostet wird und nicht nur Musik spielt. Zudem können sich die Hörer mit ihren Moderatoren identifizieren», hält er dazu fest.
Darryl von Däniken kennt das wichtigste Argument für das Radio: «Die grösste Stärke von Radios ist die lokale Verankerung. Obwohl wir uns in einer globalisierten Welt befinden, leben wir immer noch lokal», betont der Organisator im Interview.
Manche sagen, dass das Radio ein totgeweihtes Medium ist. Doch auch in Zeiten von sozialen Medien entstehen immer wieder neue Sendeformate. Neben der grossen Auswahl bewährter Radios gibt es kleine Stationen, die offene Nischen füllen: Als Beispiele führt von Däniken den jurassischen Musiksender Grrif oder das Stadtzürcher Internetradio GDS.FM auf.