Die aus Ringier, NZZ und Edipresse bestehende Swiss Printers AG integriert ihre Tochterfirma Zürcher Druck+Verlag AG (ZDV) in Rotkreuz in ihre Tochtergesellschaft NZZ Fretz AG. Mit der Aufhebung des ZDV-Standorts Rotkreuz sollen bis August 2008 23 von 57 Vollzeitarbeitsstellen abgebaut werden, teilte Swiss Printers am Mittwoch mit. Entlassungen seien nicht zu verhindern. Für die betroffenen Mitarbeitenden komme ein Sozialplan zur Anwendung. 28 Mitarbeitende können bei der NZZ Fretz AG in Schlieren weiterbeschäftigt werden. Den 6 bei der ZDV tätigen Auszubildenden werde die Fortsetzung ihrer Lehren in Unternehmen der Swiss Printers angeboten.
Mit der Zusammenlegung der beiden Firmen werde die Swiss Printers AG ihre Gruppenstruktur optimieren und sich der Marktsituation anpassen. Die organisatorischen und technischen Voraussetzungen in Rotkreuz hätten kaum noch Optimierungspotenzial zugelassen, und Neuinvestitionen wären wegen des sich verstärkenden Wettbewerbsdrucks nicht zu amortisieren gewesen. Mehr als die Hälfte des Geschäftsvolumens stamme zudem aus der Swiss Printers oder aus mit ihr verbundenen Gesellschaften. Swiss Printers hat Standorte in Zofingen, Renens, St. Gallen und Schlieren und ist die mit Abstand grösste Anbieterin von Tiefdruck-, Rollen- und Bogenoffsetprodukten in der Schweiz.
Die Mediengewerkschaft Comedia hat umgehend «gegen das rechtswidrige Vorgehen der Verantwortlichen von Swiss Printers» protestiert. Die meisten der 23 von der Schliessung betroffenen Mitarbeitenden müssen mit der Entlassung rechnen, was eine Massenentlassung im Sinne des Gesetzes sei. Trotzdem seien die einschlägigen Vorschriften missachtet und jeder Dialog verweigert worden. Die Belegschaft und ihre Vertretungen seien viel zu spät informiert worden, und die notwendigen Verhandlungen über mögliche Lösungen im Interesse der Mitarbeitenden hätten nicht geführt werden können. Comedia fordert darum Swiss Printers AG auf, die Schliessungsentscheide zu sistieren und mit den Gewerkschaften und der Personalkommission unverzüglich Verhandlungen über sozialverträgliche Lösungen aufzunehmen.
Mittwoch
23.01.2008