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Samstag
06.03.2010

Werbung

Über den roten Teppich traten die 400 Gäste und die Preisträgerinnen sowie Preisträger der Swiss Poster Night am Donnerstagabend in die Zürcher Maag Event Halle ein und alle konnten sich wie Gewinner fühlen.

Die Allgemeine Plakatgesellschaft (APG) als Gastgeberin und Initiantin des Swiss Poster Awards sorgte mit Spitzenweinen, Heida aus dem Wallis und ein Merlot von Guido Brivio aus dem Tessin, und feinen Häppchen für eine fröhliche Stimmung.

Zum Auftakt begrüssten Konzernchef Christian Kauter und APG-Geschäftsführer Ivan Schultheiss die Gästeschar. Schultheiss wies in seiner Rede auf die Bedeutung der Aussenwerbung hin; immerhin ein Anteil von 14 Prozent haben die Plakate am Schweizer Werbekuchen. Schultheiss erinnerte an einige Beispiele von herausragenden oder publikumswirksamen Plakaten wie dasjenige zur Minarett-Initiative oder das Rifle-Poster von Peter Marti, der als «Füdli-Marti» in die Werberhistorie eingegangen ist.

Der abtretende Jury-Präsident Othmar Casutt hielt eine Rückschau auf die vergangenen acht Jahre des Swiss Poster Awards. Die APG hatte bereits ab 1941 einen Plakatpreis vergeben, aber vor Jahren die Ehrung auf Swiss Poster Award modernisiert. Das Interesse an diesem Award war auch das vergangene Jahr mit über 500 Einreichungen grossartig. Durch die Ehrung führte charmant die Moderatorin Mireille Jaton.

Als letzte kamen die grossen Gewinner an die Reihe: Der Zoo Zürich mit der Poster-Kampagne «Mehr Platz für die Elefanten!», vertreten durch den Zoo-Direktor Alex Rübel und Markus Gut von Advico Young & Rubicam AG in Zürich. Als Kreative waren Isabelle Hauser, Marietta Albinus (Gestaltung), Andi Portmann (Text) und Julien Vonier (Foto) für das Gewinnerplakat engagiert.

Die Jury sagte zum Siegerposter: «Bei der Betrachtung des Plakates `Mehr Platz für die Elefanten` ist es nicht in erster Linie die herausragende fotografische Leistung, die besticht, es ist vielmehr die Enge des Raumes, die betroffen macht. Die authentische Darstellung der engen Platzverhältnisse mit der plakativen Forderung `Mehr Platz für die Grössten` ist eine herausragende kreative, gestalterische und fotografische Leistung.»
Der Sieger des Swiss Poster Awards 2009

Der Sonderpreis der Jury 2009 ging an das Plakat «Oekopool», das per Muskelkraft betrieben werden muss. Dazu Kilian Gasser, Medienvermarktung GmbH: «Dieser Sonderpreis der Jury freut uns sehr - er ist eine tolle Entschädigung für die vielen Schweisstropfen, die wir beim Treten der Veloplakat-Pedalen zur Bewerbung des Ökopools vergossen haben. Und eine schöne Auszeichnung für die wirklich tolle Idee und Umsetzung von Ruf Lanz.»

Gasser selber hat wegen der Treterei ein paar Kilos verloren, wie er schmunzelnd sagte. «Das preisgekrönte Original-Muskelkraft-Plakat ist übrigens aktuell wieder auf den Zürcher Strassen zu sehen - mit den Konterfeis der Stadtrats-KandidatInnen Ruth Genner und Daniel Leupi. Wir haben das Gefährt für zwei Monate an die Grünen der Stadt Zürich, beziehungsweise deren Agentur `art.I.schock`, vermietet», sagte Gasser gegenüber dem Klein Report. Sonderpreis der Jury 2009.

Die einzelnen Gewinner von Gold, Silber und Bronze wurden von den Jurymitgliedern Markus Cavegn, Ernst Hiestand, Alexander Jaggy und Remy Fabrikant usw. vorgestellt. Das Kabarett-Duo StahlbergerHeuss setzte dann mit ironischen Aperçus einen weiteren Glanzpunkt im Festprogramm. Mit dem Song «George Clooney vo Altstette» schafften sie es, die Sympathie des Publikums zu gewinnen.

Anschliessend an die Preisverleihung dislozierte die Gästeschar in die grosse Maag Halle zum gediegenen Diner mit vielen Köstlichkeiten. Unter den Geladenen war viel Prominenz von Auftraggeberseite, aber auch von der Werbergilde waren einige Inhaber oder CEOs von Agenturen wie Danielle Lanz und Markus Ruf von Ruf Lanz oder Peter Felser und BSW-Präsident Frank Bodin da. Aus der Verlagswelt waren unter anderen Christoph Bauer, CEO AZ Medien, und Daniel Strobel vom NZZ-Verlag da.

Angeregt diskutierten Bernard Liechti, Amt für Städtebau der Stadt Zürich, Christoph Stuehn, Geschäftsleitungsmitglied des Landesmuseums Zürich, und Christian Brändle, Direktor des Museums für Gestaltung Zürich. Brändle übernimmt von Othmar Casutt den Jury-Vorsitz des Plakatwettbewerbs. Für sein Museum war 2009 eines der erfolgreichsten Jahre in seiner Geschichte. 158 062 Eintritte verzeichnete das Museum für Gestaltung Zürich mit dem dazugehörigen Museum Bellerive und dem Plakatraum. Christoph Stuehn wiederum hat am Mittwoch bereits den 100 001 Besucher in den neuen Dauerausstellungen des Landesmuseums begrüssen können, die seit 1. August 2009 geöffnet sind.

Stuehn war etwas enttäuscht, dass sein Lieblingsplakat zur Ausstellung «Witzerland» keinen Preis geholt hat, freute sich aber umso mehr darüber, dass das Publikum bis heute von dieser Ausstellung und dem dazugehörigen Plakatsujet spricht: «Es interessiert mich mehr, ob unsere Plakate beim Publikum ankommen, als dass sie nur Jurypreise gewinnen.»

Das Landesmuseum wird im Herbst 2010 dem einzigartigen Abraham Archiv und damit auch der Schweizerischen Seidenindustrie eine grosse Sonderausstellung widmen. «Die charismatische Persönlichkeit von Gustav Zumsteg, Tausende von Dessins, Hunderte von Musterbüchern, eine Vielzahl von Modefotografien, ein Drucktisch und ein Blick in die Zukunft des Abraham-Archivs werden die Besucher in das faszinierende Universum von hochstehendem Kunsthandwerk, künstlerischer Innovation und Glamour entführen», schwärmt Christoph Stuehn vom neuen Ausstellungsprojekt.

Erstmals wurden die Sammlungsbestände im Museum für Gestaltung mit einer umfassenden Ausstellung und Publikation einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Plakat von Irma Boom, Amsterdam, gewann für die Bewerbung von «Every Thing Design» Gold in der Kategorie Kultur. Die Ausstellung wird mit einem Sparschäler visualisiert. Die Jury: «Gold für eine Arbeit, welche inhaltlich und visuell mit einem Minimum das Maximum erreicht.»

Alle Gold-, Silber- und Bronze-Auszeichnungen:

Mehr zum Wettbewerb Swiss Poster Award: Zoo Zürich gewinnt Swiss Poster Award 2009. Am 3. Januar 2010: Jury wählt Shortlist für «Swiss Poster Award 2009» und 14. Mai 2009: Werbeagentur Ruf Lanz gewinnt den Swiss Poster Award