Mit zwei Gold-, einer Silber- und zwei Bronze-Preisen waren die Kreativen von Ruf Lanz erneut die grossen Gewinner an den Swiss Poster Awards vom Donnerstagabend. Mit dem Plakatmotiv «Soziale Kontakte» für das Autismus Forum Schweiz gelang der Zürcher Agentur zudem die Titelverteidigung für das «Poster of the Year».
Aus insgesamt 230 eingereichten Kampagnen präsentierte die 20-köpfige Jury mit Präsident Christian Brändle in den weitläufigen Räumlichkeiten der Samsung Hall in Dübendorf die 15 Gewinner der prestigeträchtigen Preise für besonders kreative, wortwitzige und handwerklich gelungene Plakatwerbung.
Der grosse Abräumer heisst wie bereits im letzten Jahr Ruf Lanz. Insbesondere bei der Kampagne «Soziale Kontakte» für das Autismus Forum Schweiz bewies die Agentur ein gutes Gespür: Das Plakat zeigt, wie ein einfacher Handschlag für Menschen mit Autismus zur Tortur werden kann. Denn eine Hand ist als Wolf, die andere als Schaf bemalt. Dazu der Text: «Soziale Kontakte können Menschen mit Autismus Angst einjagen.» Diese Umsetzung brachte nicht nur Gold in der Kategorie «Public Service», sondern auch die Hauptauszeichnung für das Poster des Jahres.
Ebenfalls Gold, nämlich in der Kategorie «Kommerziell Regional & Lokal», verdiente sich Ruf Lanz mit einem Plakat für das vegetarische Restaurant Hiltl. «Wir suchen Mitarbeiter, die künftig lieber mit Gemüse als mit Gras dealen», lautet der Schriftzug auf einem der Werbeträger. «Zwölf Stellen konnten besetzt und das neue Hiltl eröffnet werden», erklärte Laudator Martin Spillmann den Erfolg der Kampagne.
Ebenfalls Gold holte Digitec Galaxus in der Kategorie «Kommerziell National» mit der schonungslos ehrlichen In-House-Kampagne «Digitec Community». Der bekannte Schriftzug «Ein Tintenfresser sondergleichen!... Null Punkte für das Miststück» ist nur eine von mehreren Kundenbewertungen bei Digitec, die mutig und humorvoll auf ein Plakat gedruckt wurden.
In der Kategorie «Kultur» staubte das Atelier Bundi den Goldpreis ab: Die Kampagne «Terror» machte auf das gleichnamige Stück von Ferdinand von Schirach aufmerksam, das im Theater Biel Solothurn aufgeführt wurde. Das Plakat zeigt eine offene Sicherheitsnadel, die auf «5 Minuten vor 12» steht und so das Interesse des Betrachters weckte.
Für ein besonders innovatives Plakat wurde die Agentur Thjnk aus Zürich mit Gold in der Kategorie «Poster Innovations» ausgezeichnet. Der Schriftzug «Malediven», der für den Kunden Edelweiss kreiert wurde, prangte nicht nur auf einem Werbeträger, sondern war gleich auf zwei Plakate verteilt. «Der Weg ist weit, so weit, dass ein Plakatträger nicht ausreicht», interpretierte Martina Münch in ihrer Laudatio.
Die letzte Gold-Auszeichnung des Abends sicherten sich der Grafikdesigner Erich Brechbühl in der Kategorie «Digital Out of Home» mit seiner Kampagne «Ja zu einem lebendigen Inseli» für die Juso der Stadt Luzern. Das Bewegtplakat zeigt zahlreiche Autobusse, die dicht aneinander vorbeidrängen. Die Cars erzeugen nicht nur ein Gefühl von Enge, sondern verdecken auch die Kapellbrücke, das Wahrzeichen der Stadt. «So wird beim Betrachter Handlung ausgelöst. Ja, das gelang bei der gewonnenen Abstimmung in Luzern», lobte Laudator Pascal Schaub.
Silber wurde an folgende Kampagnen und Agenturen vergeben: Ruf Lanz mit «Mehr Buch fürs Geld» (Ex Libris AG), Havas AG mit «Schweizer Monat - Backwords» (SMH Verlag AG), Spinas Civil Voices mit «Keine Luft» (Lungenliga Schweiz) und Atelier Bundi AG mit «Der Chinese» (Theater Orchester Biel Solothurn).
Bronze holten: TBWA/Zürich mit «McDonald`s App» (McDonald`s Suisse), Ruf Lanz mit «Letztlich steckt in jedem ein Vegetarier» (Hiltl), Ruf Lanz mit «Modellauto-Bausatz» (Verkehrsbetriebe Zürich) und die Designagentur Raffinerie mit «52. Solothurner Filmtage» (Solothurner Filmtage).