Die Schweizer Informatik-Branche hat ihre erfinderischsten Firmen ausgezeichnet: Bison Schweiz AG, die mit dem «ESL Manager» die Digitalisierung des Detailhandels vereinfacht, räumt den Award ab.
Und Blindflug Studios AG kriegt für ihr erfolgreiches Smartphone-Strategiespiel «First Strike» den Newcomer Award. Den Special Award, der nicht regelmässig vergeben wird, holten sich die Rechtsmediziner des «Virtopsy»-Teams der Uni Zürich.
800 Gäste aus Wirtschaft, Forschung und Politik beklatschten am Mittwochabend bei einem Festakt im Luzerner KKL diese Entscheide der interdisziplinären Fachjury. Die Swiss ICT-Awards sind Auszeichnungen für die Schweizer Informatikbranche. Das Publikum hätte anders entschieden: In einer Online-Wahl unter den zehn Finalisten vergab es den Public Award an die Swisscom für ihren neuen Cloud-Service.
Der «ESL Manager» löst die Regaletiketten aus Papier ab, welche die Angestellten von Hand ändern müssen: Künftig können Preis und weitere Beschriftungen der Waren zentral und auf Knopfdruck für die Regale aller Filialen eingegeben werden. Die Jury geht davon aus, dass die schnell und einfach zu bedienende Lösung zum neuen Standard im Retail-Business werden kann.
«First Strike» ist eine kostenpflichtige und beliebte App, die einen nuklearen Weltkrieg simuliert. Die Jury überzeugte der Ansatz, spannende Spiele mit brisanten Themen zu verknüpfen. Sie lobt: «Das Game macht deutlich - ohne belehrend zu sein und ohne dass die Spielfreude verloren geht - dass einen Nuklearkrieg zu gewinnen vor allem Zerstören und Vernichten bedeutet und es nur Verlierer gibt.» Es sei hier verraten, dass es auch einen friedlichen Weg gibt, das Spiel zu gewinnen.
«Virtopsy» kombiniert Computertomographie, Magnetresonanzbildgebung und 3D-Oberflächenscans, um eine Leiche hochpräzis und dreidimensional darzustellen. Die massstabgetreue Darstellung macht den Bildschirm quasi zu einem virtuellen Tatort. Sie wird bereits weltweit von Strafverfolgern benutzt.