Cinetrade und Swisscom haben den Zuschlag für die Übertragung der Spiele der «Swiss Football League»-Saison 2012/13 und der folgenden vier Saisons erhalten. Die beiden Unternehmen haben sich damit gegen die Konkurrenz, bestehend aus dem Schweizer Kabelnetzverband Swisscable und der SRG, durchgesetzt. Dies, weil das Konsortium Cinetrade/Swisscom ein besseres Gesamtpaket vorgelegt habe, berichtet die SFL. Die Offerte sei in finanzieller Hinsicht besser gewesen, präzisiert Swisscable.
Swisscable zeigt sich über den Entscheid enttäuscht. Der Verband der Schweizer Kabelnetzbetreiber wollte zusammen mit der SRG 36 Spiele über das TV-Programm der SRG und weitere 144 Spiele kostenlos über das Internet verbreiten. Zehn Spiele wurden bisher von der SRG gratis angeboten, der Rest über Pay-TV-Kanäle ausgestrahlt.
«Dass der langjährige Partner, der dazu noch etwas mehr bezahlt, den Zuschlag erhält, das ist normal», sagte Willy Heinzelmann, der Sprecher von Cinetrade, am Freitag gegenüber dem Klein Report. «Wir haben seit fünf Jahren Geld und Herzblut investiert.»
Nun behält sich die SFL aber vor, ein umfassendes Free-TV-Rechtepaket aus 36 Live-Spielen der Super League und weiteren Highlights aus den beiden obersten Ligen direkt an die SRG zu vergeben. Auch bei der Challenge League bleibt es der Cinetrade überlassen, ob sie weitere Spiele im Free-TV platzieren will.
Die Einnahmen aus sämtlichen Rechten - auch Multimedia oder Sponsoring - sollen sich laut SFL auf 28 Millionen Franken belaufen. Wie viel davon auf das Rechtepaket für Cinetrade/Swisscom entfällt, wollten die Unternehmen nicht bekannt geben. «Wir zahlen zwar mehr als bisher, aber das wird sich sicher rechnen», so Heinzelmann.
Dass gerade zwei halbstaatliche Unternehmen die Preise nach oben drücken, irritiert bei der ganzen Geschichte dann aber doch etwas.
26.05.2010: Swisscable gegen Swisscom
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