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Freitag
17.10.2003

Der Schweizerische Verband der Journalistinnen und Journalisten (SVJ) heisst neu Impressum. Der Name Impressum sei eng mit dem Journalismus verbunden, sagte Präsident Antoine Gessler am Freitag an einer Medienkonferenz anlässlich des Kongresses «120 Jahre SVJ» in Basel. Man wolle mit dem neuen Namen auch das 120-jährige Bestehen des Verbandes würdig begehen. Der Begriff Impressum werde zudem in allen vier Landessprachen verstanden, so Gessler weiter. Impressum ist die grösste Journalistenorganisation der Schweiz und vertritt mehr als 6000 Journalistinnen und Journalisten in allen Landesteilen.

Vordringliches Thema für den Verband ist derzeit die Kündigung des GAV durch den Verband Schweizer Presse (VSP). Impressum-Zentralvorstandsmitglied Martin Brunner bezeichnete die Kündigung als «unverständlich». Der VSP sei damit auf Konfrontationskurs mit den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gegangen. Brunner rechnet allerdings damit, dass GAV-Gespräche mit dem VSP erst im nächsten Jahr in Gang kommen dürften: «Wir werden wohl im Dezember schauen, ob im Januar eine neue Runde stattfinden kann.» Für Oktober und November habe sich VSP-Präsident Hanspeter Lebrument als «nicht abkömmlich» bezeichnet. Der GAV läuft am 10. Juli 2004 aus.

Die Impressum-Vertreter malten ein düsteres Bild des drohenden vertragslosen Zustands. «Es ist erschreckend, was ohne GAV übrigbleibt», sagte Zentralsekretär Daniel Waser. So gäbe es keine Mindestlöhne für Festangestellte oder Mindesthonorare für freie Journalisten mehr. Aber auch Ferienansprüche sowie soziale Leistungen wie Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall würden ohne GAV deutlich reduziert. Zudem beruhe die Pflicht für Sozialpläne bei Stellenabbau auf dem GAV, so Waser, in einem vertragslosen Zustand wären Sozialpläne freiwillig.

Wegen der drohenden Entlassungen von Redaktoren der «Basler Zeitung» habe Impressum am Freitagmorgen eine Information der «BaZ»-Redaktion durchgeführt, sagte Zentralsekretär Alexander Sami. Diese sei von mehr als 60 Personen besucht worden. Der Journalistenverband habe mit der «BaZ»-Geschäftsleitung einen Termin für Gespräche ausgemacht, so Sami. Dabei werde man versuchen, Lösungen zur Vermeidung von Kündigungen zu finden. Mehr zum Sparprogramm in Basel: «Basler Zeitung» baut 17 Stellen ab