Die Sozialversicherungsanstalt des Kantons Zürich (SVA) startet am Montag eine Sensibilisierungskampagne. Bis Ende April werden auf den Bahnhöfen Zürichs und der Umgebung animierte digitale und herkömmliche Standplakate zu sehen sein.
Die neue IV-Präventionskampagne will mit ihren Sujets zum Hinschauen zwingen. Die SVA Zürich möchte mit fünf verschiedenen Sujets auf psychische Krankheiten hinweisen, denn für jede zweite IV-Rente ist eine psychische Diagnose verantwortlich.
Wie die Leiterin Kommunikation bei der SVA Zürich, Daniela Aloisi, gegenüber dem Klein Report erklärte, will die Werbekampagne bewusst überzeichnen. «Wir möchten mit unseren Sujets HR-Fachleute und Vorgesetzte auf die Problematik aufmerksam machen.» Mit den Plakaten würden aber auch die Betroffenen selber, ihr privates Umfeld und die behandelnden Ärzte angesprochen. Psychische Krankheiten verändern die Wahrnehmungsfähigkeit und beeinflussen das Verhalten. Sie belasten private Beziehungen und die Situation am Arbeitsplatz.
Die SVA Zürich hat im vergangenen Jahr wieder mehr IV-Neurenten verfügt. Insgesamt wurde 2766 Mal ein IV-Fall mit Rente abgeschlossen. Das sind fünf Prozent mehr als 2016. Gewisse IV-Fälle könnten verhindert werden, wenn beispielsweise die Vorgesetzten der erkrankten Mitarbeitenden rascher reagieren würden. Laut Daniela Aloisi ist die Sensibilisierungskampagne wichtig, weil die Prävention die effektivste Form der Eingliederung ist: «Je früher unsere IV-Spezialisten beigezogen werden, desto grösser ist die Chance, dass jemand trotz gesundheitlichen Problemen den Job behalten kann.»
Die Sujets hat die SVA Zürich zusammen mit der Agentur TBD entwickelt. Tom Seinige von TBD hat die Idee «Handeln Sie, bevor Sie den Mitarbeiter nicht mehr erkennen» umgesetzt. «Tom ist der kreative Kopf hinter der Kampagne», sagt SVA-Kommunikationschefin Aloisi. Die Sujets für die neue SVA-Sensibilisierungskampagne sind auch als Online-Banner zu sehen (www.svazurich-iv.ch). Auf diese Weise will die SVA die Führungskräfte im Kanton Zürich ohne Streuverlust ansprechen.
Bei der Plakatkampagne handelt es sich um die dritte Kampagne, welche die SVA Zürich nun lanciert. Die erste Kampagne mit dem Claim «30 Tage Krankheit sind genug» wurde 2012 durchgeführt. Schon damals ging es um die Sensibilisierung für die Früherkennung von IV-Risiken.