Der Edeka-Werbespot «Supergeil» aus dem Jahr 2014 wurde mit Testimonial Friedrich Liechtenstein und seiner sonoren Stimme zum viralen Hit.
Jetzt bittet das ukrainische Militär mit einer neu montierten Version des Kultvideos in Deutschland um Panzer.
Im derart veränderten Clip des Berliner Künstlers Friedrich Liechtenstein wurden Fotos der bereits gelieferten Flugabwehrwaffen Gepard und Iris-T geschnitten – in Zwischentiteln bezeichnet als «Super Gepard» und «Super Iris». Damit habe man schon eine «Super Defense», so die Botschaft.
Dazu werden Szenen vom noch nicht gelieferten «Super Leopard» im Einsatz gezeigt. Immer wieder unterbrochen vom singenden Liechtenstein im Edeka-Spot. Zum Schluss heisst es «Super Please» und «Danke schön Deutschland».
Das Video wurde vom ukrainischen Verteidigungsministerium auf Twitter veröffentlicht.
Die Bundesregierung lehnt die Lieferung von Kampfpanzern Leopard und Schützenpanzern Marder bislang ab mit dem Hinweis, dass auch kein anderer Partner der Ukraine so moderne westliche Panzer gebe. Das von Russland angegriffene Land hofft auf Panzer dieser Typen, um besetzte Gebiete leichter befreien zu können.
Beim bereits gelieferten Gepard-Panzer erlaubt die Schweiz Deutschland allerdings nicht, Munition für diese Flugabwehr an die Ukraine zu liefern. Dies teilte Wirtschaftsminister Guy Parmelin der deutschen Verteidigungsministerin Christine Lambrecht mit.
Diese hatte am 21. Oktober angefragt, ob Deutschland etwa 12'400 Patronen 35mm-Munition schweizerischen Ursprungs für den Flugabwehrpanzer Gepard weitergeben dürfe. Für solche Wiederausfuhren brauchen Käufer von Schweizer Kriegsmaterial die Genehmigung des Bundesrats.
Und wie legal ist das Video? Wie t-online auf Nachfrage beim Management von Friedrich Liechtenstein erfahren konnte, ist die Clip-Parodie ohne Wissen des Künstlers entstanden. Das kultige «Supergeil» sei in der Vergangenheit schon oft für verschiedene Zwecke zitiert worden. Liechtenstein selbst nutze es mittlerweile nicht mehr.
Und die Reaktionen? Dass die Ukraine deutsche Panzer als Tötungsmaschinen «supergeil» findet, könnte man als geschmacklos bezeichnen. Die Reaktionen auf Twitter sind in Deutschland aber mehrheitlich positiv.
Um international Aufmerksamkeit und Hilfe zu finden, setzt die ukrainische Führung schon länger stark auf soziale Medien. Die Memes und Videoschnipsel sind trotz der ernsten Kriegslage oft humorvoll.