Mit einem Preis von 4,5 Millionen Dollar für einen 30-sekündigen Werbespot während der Live-Übertragung des Super Bowls haben die Veranstalter einen neuen Rekord aufgestellt.
Doch das Football-Finalspiel der New England Patriots gegen die Seattle Seahawks vom Sonntagabend hat einmal mehr über 100 Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner vor die Bildschirme gelockt. Der Fernsehsender NBC, der sich dieses Jahr die Übertragungsrechte sicherte, darf mit Werbeeinnahmen von 335 Millionen Dollar rechnen, wobei diese Summe dank Onlinewerbung noch um 120 Millionen Dollar erhöht wird.
Denn längst ist es für viele Firmenkonzerne und Markenartikelhersteller eine Frage des guten Rufes, einen der 75 Werbespots zu buchen. VW und Ford sind dieses Mal zwar nicht dabei, aber dafür geben sich Mercedes, BMW und mehrere japanische Autofabrikanten die Ehre. Auch Hollywood nutzt das Sport-, Konsum- und Marketing-Happening, um die Werbetrommel für die grössten Event-Movies zu rühren.
Mit haufenweise Geld ist die Schlacht jedoch noch nicht ganz geschlagen. So wurden auch in diesem Jahr mehrere Spots abgelehnt, weil sie nicht «politically correct» waren. Um im prüden Amerika auch garantiert jugendfrei daherzukommen, müssen in diesem Jahr sogar die Engel der Dessous-Marke «Victoria`s Secret» züchtig bleiben.
Gefragt sind vielmehr Spots mit starken Charakteren, klaren Aussagen, einem Höhe- oder Wendepunkt und einer Art «Moral der Geschichte». Oder man macht es wie die Marke Pepsi, die bereits zum fünften Mal als Sponsor der Halbzeit-Show auftritt. Dann nämlich soll die «I Kissed a Girl»-Sängerin Katy Perry das US-Volk vor die Glotze bannen.