Sunrise hebt die Aufbaugebühr für Verbindungen ins Schweizer Festnetz per 1. September 2009 an. Neu kostet der Aufbau aus dem Festnetz ins Schweizer Festnetz 10 Rappen statt wie bisher 3,5 Rappen und damit gleich viel wie Telefonate in alle Schweizer Mobilfunknetze. Von der Preiserhöhung ist nur die Festnetznutzung betroffen, wie Sunrise in einer Medienmitteilung schreibt. Mobilfunkkunden behalten die heutigen Tarife.
Sunrise kritisiert in der Mitteilung die Swisscom, die die Preiserhöhung nötig mache. Weil Swisscom die Preise für den Netzzugang erhöht habe, müsse Sunrise die Mehrkosten den Kunden verrechnen. «Es ist unbestritten, dass das Telefonnetz der Ex-Monopolistin zum grössten Teil längst abgeschrieben ist und kaum mehr erneuert wird», kritisiert Sunrise. Die Preiserhöhung beruhe nur auf «hypothetisch gestiegenen Infrastrukturkosten». Zudem sei das Berechnungsmodell für die Mitbenützung des Netzes ungerechtfertigt und von mehreren Seiten kritisiert worden.
Die Swisscom widerspricht. «Wir halten die Berechnungsmethode für richtig, weil sie breit anerkannt ist und in vielen europäischen Ländern angewandt wird», sagte Mediensprecherin Myriam Ziesack am Mittwoch gegenüber dem Klein Report. Sie wehrt sich auch gegen den Vorwurf, die Swisscom verlange zu viel Geld für den Netzzugang. «Wie in anderen Ländern sind die Preise vor allem wegen rückläufigen Mengen gestiegen. Im europäischen Vergleich liegen die Swisscom-Preise weiterhin unter dem Durchschnitt.»
Die Swisscom selber überwälzt vorläufig keine Mehrkosten auf ihre Kunden, was von Sunrise ebenfalls moniert wird. Sunrise-Kunden erhalten ab September eine um durchschnittlich drei Prozent höhere Rechnung. Trotzdem, so heisst es im Communiqué, «telefonieren Sunrise-Festnetz-Kunden noch immer am günstigsten, auch mit den neuen Tarifen».
Mittwoch
15.07.2009



