Der Deal zwischen Sunrise und Liberty Global ist fix: Für 6,3 Milliarden Franken wird UPC Schweiz an den Telekomanbieter veräussert. Es entsteht dadurch eine klare Nummer Zwei im Schweizer Markt, die in den Bereichen Mobile, TV, Internet und Telefonie auf Anteile zwischen 24 Prozent und 31 Prozent kommt.
Das neue, «konvergente Unternehmen» werde eine Grösse erreichen, «um Innovationen voranzutreiben, in neue Dienstleistungen zu investieren und Wachstum durch innovative Angebote zu kompetitiven Preisen zu erzielen», so Sunrise am späten Mittwochabend.
Vom Zusammenschluss erwartet Sunrise «wesentliche Synergien»: Ab dem dritten Jahr wird gemäss Due Diligence mit Kosten- und Investitionssynergien in Höhe von 190 Millionen Franken gerechnet. Und ab dem vierten oder fünften Jahr sollen durch Cross-Selling-Möglichkeiten und Skaleneffekte jährliche Umsatzsynergien von etwa 45 Millionen erzielt werden.
Um die Kosten der Transaktion zu stemmen, will Sunrise eine Aktienkapitalerhöhung um etwa 4,1 Milliarden Franken durchführen. Vom vereinbarten Kaufpreis gehen dann 2,7 Milliarden bar an Liberty Global. Zudem übernimmt Sunrise einen Teil der Schulden von UPC Schweiz in Höhe von 3,6 Milliarden.
Olaf Swantee, CEO von Sunrise, sprach von einem «wichtigen Meilenstein für Sunrise». Er sieht UPC Schweiz mit seinem Highspeed-Breitbandinternet, dem 17,5 Kilometer langen Glasfasernetz und den TV-Inhalten rund um den Sportkanal MySports als attraktive Ergänzung des eigenen Unternehmens, das vor allem im Mobile-Bereich stark aufgestellt ist.
Durch Cross-Selling von Festnetz-, Breitband- und TV-Angeboten soll die negative Entwicklung bei der überschuldeten UPC Schweiz gestoppt werden. Sunrise gehe davon aus, die Mobilfunkdienste von UPC Schweiz zu verkaufen. Dafür sollen die Kunden von neuen Kombi-Angeboten profitieren.
Vor dem Vollzug muss die Wettbewerbsbehörde den Deal aber zuerst noch durchwinken. Die Zustimmung werde im zweiten oder dritten Quartal 2019 erwartet.
Betreffend die geplante Kapitalerhöhung haben die Aktionäre das letzte Wort. Dazu wird eine ausserordentliche Generalversammlung stattfinden.
