Eine Filmproduktion startet nicht erst mit dem ersten Drehtag. Am Anfang ist eine Idee, die in einem Exposé skizziert und zu einem Drehbuch entwickelt wird. Diesen Schaffensprozess unterstützt die Swiss Authors Society (SSA). Im Rahmen des Filmfestivals Locarno wurden am Mittwoch Preisgelder gesprochen, insgesamt 100 000 Franken. Je 25 000 Franken gingen an folgende Projekte: «Mario» von Thomas Hess, die Geschichte von Homosexuellen im Profifussball; an «Sitting Next to Madonna» von Ivana Lalovic und Stefanie Veith, die sich mit zwei Aussenseiterinnen befassen, die sich in denselben Jungen verlieben; an «L`enfant d`en Haut» von Ursula Meier und Antoine Jaccoud; sowie an «Kissing the Pope» von Denis Rabaglia.
Neben diesen Spielfilmstoffen fördert die SSA auch Dokumentararbeiten, so die Projekte «Chris the Swiss», «Allein grenzenlos frei», «Guerilla Gardening» und «Serail-ce possible?» mit je 15 000 Franken. Bettina Schmid und Dieter Gränicher erzählten bei der Preisübergabe im Kino Fevi, dass sie vier Jahre lang vier Jugendliche ab der 10. Schulklasse auf ihrem Weg begleiten und beobachten wollten - bis zum Berufseinstieg und mehr. 2015 soll der Film fertig sein. «Dann werden wir wohl auch bald pensioniert», meinte Filmautor Gränicher trocken.
Nicht nur Schreiber wurden an diesem Morgen honoriert, auch Musiker kamen zu Ehren. Die Suisa (Swiss Foundation for Music) zeichnete gleich ein Trio aus: Komponist Diego, Produzent Lionel Vincent und Sängerin Nora Baldenweg wurden für ihre Musikarbeit am Film «Amok - 180 Grad» belohnt. Zurzeit stellt das Geschwistertrio Baldenweg die Musik für die Verfilmung des Martin-Suter-Romans «Der letzte Weynfeldt» fertig (Regie: Alain Gsponer). Die Drei haben auch das Label «Great Garbo» gegründet.
Donnerstag
12.08.2010




