Der Verlust schreibende Süddeutsche Verlag (SV) hat einen Bericht über eine drohende Insolvenz des Verlages strikt zurückgewiesen. Das Nachrichtenmagazin «Spiegel» hatte vorab berichtet, der Sprecher der Verlagsgeschäftsführung, Dirk Refäuter, habe bei einer Gesellschafter-Versammlung am Dienstag erklärt, wenn nicht schnell etwas passiere, könne bis Ende des Jahres gar die Zahlungsunfähigkeit drohen. Verlagssprecher Sebastian Lehmann sagte der Nachrichtenagentur Reuters: «Ich weise entschieden Spekulationen zurück, wonach wir kurz vor der Insolvenz stehen sollen.» Der neue Chief Operating Officer Klaus Josef Lutz räumte in der «Süddeutschen Zeitung», dem Flaggschiff des Verlages, ein, dass im Zuge eines umfassenden Kostensenkungsprogramms ein Teilverkauf bei Fachverlagen oder Regionalzeitungen nicht ausgeschlossen sei. «Wir müssen uns beizeiten darauf einstellen, dass die marktinduzierte Krise noch einige Monate andauert», sagte Lutz. Der Verlag könne aber eine längere Durststrecke «vernünftig überstehen». Laut dem «Spiegel»-Bericht geht die SV-Geschäftsführung inzwischen davon aus, dass sich der Verlust bei Deutschlands zweitgrösster Tageszeitung im laufenden Jahr auf etwa 30 Mio. Euro (44 Mio. Franken) belaufen wird.
Sonntag
13.10.2002