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Freitag
06.09.2024

Medien / Publizistik

Jede Generation hat ihre Social-Media-Präferenzen… (Bild: zVg)

Jede Generation hat ihre Social-Media-Präferenzen… (Bild: zVg)

Wenn Siri Fischer ruft, dann kommen die Fachleute der Statistik: Im Zürcher Kino Arthouse Piccadilly beim Stadelhofen präsentierte die Interessengemeinschaft Elektronische Medien (IGEM) am Donnerstagnachmittag den 11. IGEM-Digimonitor.

Nachdem IGEM-Präsident Stephan Küng von der Mediaagentur TWmedia die etwas 90 Gäste begrüsste, konzentrierte man sich auf die Ergebnisse der Studie 2024, die zeigt, dass die Mehrheit der unter 35-Jährigen KI nutzt, dass es grosse Altersunterschiede bei Social-Media-Plattformen gibt und dass Audio über alle Generationen hinweg sehr gut läuft.

Neben IGEM-Geschäftsführerin Siri Fischer präsentierten Mitglieder der Arbeitsgruppe aus ihren Fachbereichen das Neuste: Irène Abt vom Vermarkter Goldbach, María Isabel Koch von der WEMF, Michael Selz von der Omnicom Media Group, und Samuel Fahrni für Ringier Advertising Admeira.

Die Unterschiede in der Mediennutzung zwischen den Generationen sind gross. Dies zeigt die Studie der IGEM und der WEMF AG für Werbemedienforschung. Sie erhebt seit 2014 jährlich die Nutzung von elektronischen Medien und Geräten in der Schweiz.

Der Klein Report fasst die Ergebnisse zusammen und beleuchtet unter anderem wer wie häufig KI-Tools nutzt und wer auf elektronische Gadgets setzt.

Das Altersgefälle ist bei der Nutzung der künstlichen Intelligenz (KI) besonders gross: 2,5 Millionen (40% der Bevölkerung) nutzen gelegentlich KI-Tools. Bei den 15- bis 34-Jährigen lassen sich bereits 57% von KI unterstützen und in der Altersgruppe zwischen 15 und 19 Jahren sind es sogar 70%.

Die Tools werden vor allem zur Beantwortung von Fragen (32%) sowie zum Erstellen von Texten (31%), Übersetzungen (30%), Bildern (12%) und Programmiercodes (9%) genutzt. Die beliebteste KI-Anwendung ist ChatGPT: 37% der Bevölkerung zwischen 15 und 75 Jahren nutzen dieses Tool, mehr als die Hälfte davon sogar wöchentlich.

Jede Generation hat ihr Social Media: 2023 hat Instagram Facebook vom Social-Media-Thron gestossen. Auch in diesem Jahr ist Instagram mit 3,8 Millionen Nutzerinnen und Nutzern (60% der Bevölkerung) die beliebteste Plattform in der Schweiz. Facebook kommt auf 3,3 Millionen (52%), gefolgt von LinkedIn mit 2,7 Millionen (43%) und Pinterest mit 2,2 Millionen (35%). Snapchat und TikTok verzeichnen je 1,5 Millionen (23%), wobei die Userinnen und User hier deutlich jünger sind als jene der Top-4-Plattformen.

Die Altersunterschiede der Nutzerinnen und Nutzer der einzelnen Plattformen sind denn auch riesig: Auf BeReal liegt der Durchschnitt bei 19 Jahren, auf Threads bei 26, auf Reddit bei 30, auf Instagram bei 38, auf X (ehemals Twitter) bei 41, auf Facebook bei 45 und auf Xing bei 51 Jahren.

Rund sechs Geräte verwenden Schweizerinnen und Schweizer im Durchschnitt für den Medienkonsum. 6 Millionen (96% der Bevölkerung) nutzen ein Smartphone, 5,7 Millionen (91%) einen Fernseher und 5,4 Millionen (86%) einen Laptop. Deutlich mehr als die Hälfte verfügt zudem über ein Radiogerät (64%), ein Tablet (63%) und einen PC (60%).

Ebenfalls weit verbreitet sind Smart-Home-Geräte (38%), Smartwatches (27%) und Spielkonsolen (23%). Virtual-Reality-Brillen (4%) bleiben hingegen ein Nischenprodukt. Elektronische Gadgets sind vor allem bei Männern beliebt: Sie nutzen durchschnittlich 6,7 Geräte, Frauen nur 5,9.

Drei Arten von Medien werden praktisch von der gesamten Schweiz genutzt: Messenger-Dienste mit 6,2 Millionen Nutzer:innen (98% der Bevölkerung), digitale News mit 6,10 Millionen (97%) und TV-/Video-Streaming mit 6,08 Millionen (96%). Bei den Messenger-Diensten steht WhatsApp mit 6,06 Millionen Userinnen und User (96%) einsam an der Spitze.

Bei den digitalen News sind die Schweizer Privatmedien führend (86%), knapp vor den Websites und Apps von SRF, RTS und RSI (80%), wobei bei den jüngeren Generationen auch News auf Social Media und YouTube (77%) an Bedeutung gewinnen. Beim TV/Video-Streaming dominiert YouTube mit 5,0 Millionen (79%), gefolgt von Play SRF/RTS/RSI mit 3,6 Millionen (57%) und Netflix mit 3,4 Millionen (54%).

Die Ergebnisse sind repräsentativ für die internetnutzende Schweizer Bevölkerung im Alter von 15 bis 75 Jahren (6,3 Millionen Personen).

Aufgrund eines Methodenwechsels sind die Ergebnisse von 2024 nicht mit den Vorjahren vergleichbar.