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Mittwoch
23.02.2011

Von der aargauischen Provinzdruckerei zum multinationalen Medienkonzern: Eine soeben publizierte Studie der Universität Bern analysiert wissenschaftlich und kritisch den Aufstieg der Ringier AG zum Schweizer Branchenleader. Der Fokus liegt dabei auf der historisch gewachsenen Unternehmenskultur und -identität, die Ringier bis heute prägt. Die Untersuchung ist in zwei dickleibige Bücher gepackt und am Mittwoch vom Medienkonzern und der Universität Bern zugeschickt worden.

Die wissenschaftliche Studie des Instituts für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Bern (ikmb), die Professor Roger Blum geleitet hat, nimmt nun die wechselvolle Entwicklung und das bewegte Innenleben des Schweizer Medienkonzerns erstmals kritisch, umfassend und detailliert unter die Lupe. Die Autoren Peter Meier und Thomas Häussler zeichnen die Geschichte Ringiers kenntnisreich und anschaulich bis in die Gegenwart nach. Dabei vermitteln sie überraschende Einblicke in die Funktionsweise eines aussergewöhnlichen Medienhauses und fördern viel Neues zutage.

Die beiden beleuchten insbesondere jene ganz spezifische Unternehmenskultur und -identität, die über mehrere Verleger- und Journalistengenerationen hinweg gewachsen ist und Ringier bis heute prägt. Zudem spüren Peter Meier und Thomas Häussler den vielen Gerüchten, Halbwahrheiten und Mythen nach, die sich um das Familienunternehmen, seine Publizistik und seine Macher ranken, um sie aufzudecken, mit Fakten zu untermauern oder aber zu korrigieren.

Professor Roger Blum erklärt zur Studie: «Medien und Medienunternehmen können nur vollends verstanden werden, wenn man auch ihre Geschichte kennt. Die Erforschung der Mediengeschichte wurde in der Schweiz bisher sträflich vernachlässigt. Peter Meier und Thomas Häussler zeigen am Beispiel von Ringier exemplarisch, welche Erkenntnisse sich aus der historischen Forschung gewinnen lassen.»

Die mehrjährige Untersuchung ist von der Ringier AG finanziert worden. Unabhängigkeit und Forschungsfreiheit waren den Autoren vertraglich zugesichert worden und während des gesamten Forschungsprozesses jederzeit gewährleistet gewesen, heisst es in der Medienmitteilung abschliessend.