Intelligente Stromzähler (Smart-Meters) sollen auch in der Schweiz flächendeckend in allen Haushalten installiert werden und den Stromverbrauch punktgenau dem Betreiber übermitteln. Der Datenschutzbeauftragte des Kantons Zürich, Bruno Baeriswyl, beurteilte im Rahmen der neuen Vorabkontrolle ein entsprechendes Pilotprojekt für den Kanton Zürich.
In 1000 Haushaltungen werden im Mai im Kanton Zürich die sogenannten Smart-Meters installiert. «Die Betroffenen müssen die Einwilligung für die Teilnahme am Projekt geben», verlangte Zürichs oberster Datenschützer Bruno Baeriswyl am Dienstag vor den Medien.
«Wenn die intelligenten Stromzähler die Daten in kurzen Intervallen ablesen, ermöglicht dies Rückschlüsse auf die Gewohnheiten der Bewohnerinnen und Bewohner», sagte Baeriswyl. «Verknüpft mit weiteren Personendaten könnten damit sogar Persönlichkeitsprofile erstellt werden, was ein erhebliches Risiko für die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen bedeuten würde».
Gemäss Baeriswyl ist die neue Technologie eine gute Sache. Denn dank den Geräten kann die Energieeffizienz erhöht werden. «Damit es aber nicht zum Big Brother aus der Stromdose kommt, sind von Beginn weg datenschutzrechtliche Massnahmen nötig», sagte er.
Sichergestellt werden müsse, dass die Daten, die über die Stromleitung oder übers Internet übermittelt werden, weder missbraucht noch manipuliert werden können. Der Datenschutzbeauftragte verlangt im Rahmen der Vorabkontrolle des EKZ-Projektes, die Sicherheit der Datenübertragung sicherzustellen.
Zudem hält er es nicht für sinnvoll, die Stromverbrauchsdaten viertelstündlich zu erheben. Die Messintervalle seien zu verlängern. Für das Pilotprojekt haben die EKZ gemäss dem Datenschutzbeauftragten eine ausreichende gesetzliche Grundlage. Damit Smart-Meters flächendeckend eingeführt werden können, müsse der Zweck mindestens in einer Verordnung festgehalten werden.
Dienstag
20.04.2010



