Das in Basel gestreute Gerücht, aus dem heutigen Radio Basel könnte dereinst eine Radio-Energy-Station werden, stösst beim «Bund der Minderheitsaktionäre» auf offene Ohren. «Ein Energy-Radio wäre eine Bereicherung für Basel», sagte Vereinspräsident Jascha Schneider am Donnerstag gegenüber dem Klein Report. Vonseiten des Verlags Ringier gibt es allerdings noch keine Aussage dazu, ob eine Zusammenarbeit zwischen dem Verlag und Radio Basel möglich sei. Auch ob aus Radio Basel eine Energy-Station werden könnte, wird von Ringier weder bestätigt noch dementiert. «Wir kommentieren keine Gerüchte», so Ringier-Pressesprecher Edi Estermann gegenüber dem Klein Report.
Schneider ist aus ganz pragmatischen Gründen für ein Energy-Radio. «Ich würde es begrüssen, dass Radio Basel wieder in professionelle Hände gelangt und wirtschaftlich rentabel geführt wird. Dann hätten wir in Basel endlich wieder ein konkurrenzfähiges Radio», erläuterte der Rechtsanwalt.
Eine Budgetkürzung ist nun gemäss Schneider unausweichlich. «Mehr als 2 bis 2,5 Millionen Franken Umsatz pro Jahr liegt für den zweiten Basler Radiosender einfach nicht drin», sagte er dem Klein Report. «Das Bakom hat sich einst von einem Fantasiegesuch blenden lassen und schenkte dem unrealistischen Businessplan viel zu wenig Gewicht», so Schneider.
Jascha Schneider vertritt als «Bund der Minderheitsaktionäre»-Vereinspräsident einen Teil jener 150 Kleinaktionäre, die bis zum Ende 2010 erfolgten Kapitalschnitt etwa zwei Prozent der Radio-Basel-Anteile hielten. Gemäss Schneider halten heute höchstens noch zwei oder drei Kleinaktionäre Anteile am Sender, laut dem Mitbegründer des Privatsenders, Christian Heeb, der bekannt gab, seine Anteile am Sender zu verkaufen, ist es noch einer. Dass sich der Verein dennoch öffentlich zu den Zukunftschancen des Sender äussert, ist für Schneider kein Widerspruch: «Unsere Mitglieder haben einst Radio Raurach und Radio Edelweiss gegründet und finanziell gerettet. Entsprechend viel Herzblut steckt hinter unserem Engagement», sagte der Vereinspräsident dem Klein Report. Gerne würden die Vereinsmitglieder ihren Teil dazu beitragen, dass das neue Radio Basel - unter welchem Namen auch immer - wieder stärker in der Region verwurzelt ist.
Bislang habe laut Schneider zwar noch kein Kontakt mit dem neuen Besitzer Karl-Heinz Kögel stattgefunden, «in den nächsten Tagen» wolle man ihm aber das Angebot unterbreiten, am Neuaufbau des Senders mitzuwirken und wie einst Firmenanteile in der Grössenordnung von ein bis zwei Prozent zu übernehmen.