Die erste Verhandlungsrunde vom Montagmorgen über die Minimallöhne im Gesamtarbeitsvertrag (GAV) für Journalisten ist gescheitert. Die Comedia und der Schweizer Verband der Journalistinnen und Journalisten (SVJ) konnten sich mit dem Verband Schweizer Presse (VSP) nicht einigen. Comedia und SVJ rechnen folgendermassen: Die kumulierte und nicht ausgeglichene Teuerung der letzten drei Jahre betrage 3,5%. Hinzu kommen 1,5% Investitionsbedarf für die Löhne, die sich aus der Produktivitätssteigerung von über 20% ableiten lasse; zusammengezählt ergibt das 5% Lohnerhöhung. Der Verlegerverband VSP hingegen, hätte die «Nerven gehabt, eine Senkung der Minimallöhne zu fordern» und habe als Kompromiss eine «Nullrunde» vorgeschlagen, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung von Comedia und SVJ am Montag. «Ich bin stinkhässig» sagte Klaus Rosza von der Comedia, am Montag dem Klein Report. Die Gewerkschaften hätten umsonst eine Delegation aufgeboten. Rozsa hofft, dass der VSP in der zweiten Verhandlungsrunde ein «vernünftiges Angebot» machen wird, ansonsten müsse das Schiedsgericht entscheiden. Eva Keller vom VSP hofft ihrerseits auf das Verständnis der Gewerkschaften. Auch sie ist enttäuscht vom Ausgang der Verhandlungen. «Wir versuchten, die Realität einzubringen», sagte sie dem Klein Report. So verzeichneten die Verlage «seit Sommer massive Verluste» im Anzeigengeschäft. In dieser prekären Situation gehe es darum, Arbeitsplätze zu sichern. Ausserdem rechneten die Gewerkschaften mit Zahlen, die bereits beim Abschluss des GAV im Mai 2000 berücksichtigt worden seien. Und für kleinere Verlage seien die Minimallöhne bereits jetzt Maximallöhne, gibt Keller zu Bedenken.
Montag
29.10.2001