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Donnerstag
23.04.2015

IT / Telekom / Druck

Noch ist der Gesamtarbeitsvertrag in der grafischen Industrie gültig, doch die Fronten zwischen den Sozialpartnern und dem Branchenverband Viscom zeichnen sich bereits ab. Es geht unter anderem um die Wochenarbeitszeit, die bisher 40 Stunden beträgt.

Der Branchenverband will für seine Unternehmen «die im internationalen Vergleich hohen Arbeitskosten senken» und strebt eine Erhöhung der Wochenarbeitszeit bis 44 Stunden und eine Reduktion der Zuschläge für Nacht- und Schichtarbeit an, teilte Viscom mit. Zugleich will er eine administrative Vereinfachung des Gesamtarbeitsvertrages durchsetzen.

Dies stösst bei den Gewerkschaften auf Widerstand. Syndicom und Syna hätten vor zwei Jahren Hand geboten zur Einführung der 42-Stunden-Woche unter gewissen Bedingungen für Betriebe, die aufgrund der internationalen Konkurrenz in Schwierigkeiten gerieten. Ebenso hätten diese so genannten Kundendruckereien die Zuschläge für die Nachtarbeit senken können.

«Eine weitere Erhöhung der Arbeitszeit, wie sie der Viscom fordert, würde direkt zu einem Abbau von Arbeitsplätzen führen - eine aus Gewerkschaftssicht unannehmbare Provokation», teilte Syndicom mit. Die Gewerkschaften hatten bei einem Treffen am Donnerstag die Delegierten von Viscom aufgefordert, den GAV 2013 zu verlängern und gemeinsam mit den Gewerkschaften umzusetzen.