Dänische Zeitungen haben aus Protest gegen ein Mordkomplott von Muslimen eine umstrittene Mohammed-Karikatur des bedrohten Zeichners nachgedruckt. Fünf grosse Blätter, zehn kleinere und eine schwedische Zeitung veröffentlichten am Mittwoch erneut eines der Werke von Kurt Westergaard aus dem «Jyllands-Posten». Diese hatten im September 2005 zu Unruhen mit Dutzenden Todesopfern geführt. «Die Zeitung verdient bedingungslose Solidarität, wenn sie mit Terror bedroht wird», hiess es in einem Kommentar der linken «Politiken». Dänische Muslime verurteilten den Schritt.
Am Dienstag hatte die Polizei einen Dänen marokkanischer Abstammung und zwei Tunesier festgenommen, die nach Angaben des Geheimdienstes die Ermordung des 73-jährigen Zeichners geplant hatten. Die am Mittwoch nachgedruckte Karikatur zeigt den Propheten Mohammed mit einer Bombe im Turban. «Unsere Leute werden sich jetzt noch isolierter fühlen», sagte der dänische Imam Mostafa Chendid der Nachrichtenagentur Reuters. «Die Veröffentlichung der Karikatur beleidigt unsere intellektuellen Fähigkeiten. Wir sind nicht gegen die Meinungsfreiheit, aber wir sind dagegen, dass Muslime in Dänemark weiter diskriminiert werden.»
Nach der Erstveröffentlichung waren drei dänische Botschaften angegriffen worden. Bei Unruhen im Nahen Osten Afrika und Asien starben mindestens 50 Menschen. Seitdem sind mehrere Muslime in Dänemark schuldig gesprochen worden, zum Teil aus Protest gegen die Karikaturen Bombenanschläge geplant zu haben. - Mehr dazu: Mordplan gegen Mohammed-Karikaturisten
Mittwoch
13.02.2008