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Mittwoch
27.08.2003

Am Mittwoch um 11.30 Uhr sind die Angestellten der Akzidenzrollenoffset-Druckerei (ARO) der Tamedia an der Baslerstrasse in Zürich mit Unterstützung der Mediengewerkschaft Comedia in den Streik getreten, wie die Comedia am Mittwochmittag in einer Medienmitteilung bekannt gab. Inzwischen hat die Belegschaft die Ein- und Ausgänge besetzt. «Alles steht still», sagte Hans-Peter Graf, Regionalkoordinator der Comedia Zürich Ostschweiz, dem Klein Report auf Anfrage. «Nach dem jetzigen Stand zu urteilen, gibt es morgen kein Facts am Kiosk. Bis am Mittag wurde erst ein Bogen gedruckt, normalerweise muss das Heft bis um 17 Uhr fertig gedruckt sein, damit es am Donnerstag in den Haushalten und am Kiosk ist», so Graf zum Klein Report weiter. «Das Magazin könnte höchstens noch woanders gedruckt werden. Das wäre allerdings eine Überraschung.» Die Aktion sei ein Protest gegen die von der Tamedia geplante Schliessung der ARO, den Abbau von 140 Vollzeitstellen und den «knauserigen Umgang der Tamedia-Geschäftsleitung mit den Betroffenen». Zudem soll der Streik, dessen Zeitpunkt bewusst gewählt wurde, Druck auf die Tamedia ausüben: Ein Ausfall von «Facts» dürfte das Unternehmen etliches kosten. Wie Tamedia-Sprecherin Eta Pavlovic auf Anfrage der sda sagte, werde mit den Streikenden verhandelt: Könne man sich nicht einigen, werde die morgen erscheinende neue Ausgabe von «Facts» in einer anderen Druckerei gedruckt.

Die Akzidenzdruckerei ARO schreibt laut Medienmitteilung von Comedia verglichen mit anderen Geschäftsbereichen der Tamedia schwarze Zahlen. «Die Druckereiangestellten der Tamedia jedoch wollen weiterhin bei der Tamedia arbeiten und fordern von der Geschäftsleitung das Weiterführen der eigenen Akzidenzdruckerei», schreibt die Comedia. Tamedia müsse garantieren, dass bis mindestens Ende 2005 ihre eigenen Produkte «Facts», «Schweizer Familie» und «Das Magazin» nicht an andere Druckereien vergeben werden, um Zeit für eine nachhaltige Zukunftsplanung zu gewinnen.