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Montag
26.01.2015

Medien / Publizistik

Die Anwälte von Viktor Chrapunov, dem früheren Bürgermeister der kasachischen Stadt Almaty, haben bei der Staatsanwaltschaft Limmattal/Albis in Dietikon eine Strafanzeige gegen den Ex-Botschafter Thomas Borer eingereicht.

Gemäss der Anzeige gebe es Grund zur Annahme, dass Borer «neben der Verbreitung ehrverletzender Äusserungen von den kasachischen Behörden damit beauftragt wurde, diverse geheime und vertrauliche Informationen über meine Person und meine Familie zu erheben und den kasachischen Behörden zu übermitteln.» Der schwerreiche Chrapunov lebt in Genf und kämpft mit seiner Ex-Frau für politisches Asyl.

Schon in der vergangenen Woche wurden ein reger Mail-Verkehr zwischen Borer und kasachischen Regierungsvertretern sowie Borers monatliche Entschädigung in der Höhe von 30 000 Dollar publik. Lobbyist Borer sagte gegenüber der «Neuen Zürcher Zeitung», dass er über einen Informanten in der Bundesanwaltschaft verfüge. Am Montag präsizisierte Claudio Staub, strategischer Berater bei Dr. Borer Consulting, gegenüber dem Klein Report: «Herr Dr. Borer hat sich zu keiner Zeit und in keiner Weise so geäussert. Die NZZ hat dies aus offenbar gehackter E-Mail Korrespondenz herausinterpretiert.»

Der «Basler Zeitung» sagte Thomas Borer, dass er das kasachische Justizministerium bei der Zusammenarbeit mit den Schweizer Behörden im Zusammenhang mit Strafverfahren über Persönlichkeiten berate, die Kasachstan um Milliarden betrogen haben und Teile dieser Gelder in der Schweiz gewaschen haben.

Gegenüber der «Schweiz am Sonntag» reagierte Borer gelassen auf die Strafanzeige und meinte, dass er sich «immer korrekt verhalten habe». Der Vorwurf, dass er einen politischen Nachrichtendienst betrieben habe, sei «schlicht lächerlich».