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Freitag
04.10.2002

Die deutschen Landesmedienanstalten fordern nach Informationen der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» den Stopp des Verkaufs der verbliebenen Kabelnetze der Deutschen Telekom. In einem Brief an den Vorsitzenden der Rundfunk-Kommission der Länder, den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck, werde vorgeschlagen, «auf den Bund einzuwirken», um ein Moratorium bei dem Verkauf durchzusetzen, schreibt das Blatt am Freitag. Anderenfalls müsse damit gerechnet werden, «dass alle medienpolitischen Ziele des Verkaufs verfehlt werden», heisse es in dem Schreiben vom Montag.

Bereits der an Auflagen des Kartellamts gescheiterte erste Versuch des Verkaufs der sechs Kabelnetze an den US-Konzern Liberty Media war medienpolitisch heftig umstritten. Die Telekom braucht das Geld aus dem Verkauf der Kabelnetze um ihren Schuldenberg von mehr als 60 Milliarden Euro abzubauen. Der Preis von 5,5 Milliarden Euro aus dem Liberty-Geschäft wird jedoch auf jeden Fall nicht annähernd erreicht werden. Medienberichten zufolge sollen die neuen Angebote nur noch bei etwa zwei Milliarden Euro liegen und damit unter den bereits heruntergeschraubten Erwartungen der Telekom. – Mehr dazu: Zu wenig Gebote für Kabelnetze der deutschen Telekom