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Donnerstag
24.11.2022

Medien / Publizistik

Nicht alle Sterne aus dem Bereich der Genderei wirken störend für das Auge...

Nicht alle Sterne aus dem Bereich der Genderei wirken störend für das Auge...

Per 1. Juni 2022 hat der Zürcher Stadtrat den Genderstern in der Stadtverwaltung eingeführt. Seither werden alle Personen mit Anwohner*in angesprochen.

Jetzt soll Zürich vom Genderstern befreit werden: Ein überparteiliches Komitee lancierte am Mittwoch die Initiative «Tschüss Genderstern!»

«Liebe Zürcher*innen», so spricht die Stadtpräsidentin ihre Bürger an, «Besucher*innen», «Winterschwimmer*innen», «Bademeister*innen», «Comic-Zeichner*innen» und «Expert*innen»: So heisse es seit Juni 2022 in den Medienmitteilungen und in Publikationen der Stadt Zürich, schreiben die Initianten dazu. Alle Mitarbeiter (man könnte auch Mitarbeitende schreiben, denkt der Klein Report mit) der Stadtverwaltung müssen in Texten den Genderstern anwenden. Auch werden, gemäss Stadtrat, alle bestehenden behördlichen Publikationen bei Änderung oder Neuauflage mit dem Genderstern versehen.

Mit der Initiative «Tschüss Genderstern!» soll nun in der Gemeindeordnung festgehalten werden, dass die Stadt Zürich eine klare, verständliche und lesbare Sprache verwendet und dass auf Sonderzeichen innerhalb einzelner Wörter verzichtet wird.

Initiantin Susanne Brunner betont: «Mit dem Genderstern missbraucht der Stadtrat die Sprache als politisches Instrument. Sprache gehört jedoch allen, nicht allein dem Zürcher Stadtrat. Er darf die Sprache nicht als Plattform seines Gleichstellungskampfes oder für die Betonung von verschiedenen Geschlechsidentitäten einsetzen. Der Stadtrat schafft so einen Graben zwischen der Bevölkerung und einer abgehobenen Stadtregierung».

Mit der Volksinitiativie «Tschüss Genderstern» kann die Bevölkerung erstmalig im deutschsprachigen Raum zur Verwendung des Gendersterns Stellung nehmen. 3’000 Unterschriften sind notwending, dann können die Stadtzürcher Stimmbürger an der Urne entscheiden.

Als Argumentarium liefern die Initiantinnen und Initianten, dass der Genderstern die Sprache schwerfällig und unverständlich mache, er beeinträchtige die Lesbarkeit. Texte mit Genderstern sind «nicht barrierefrei» und stellen auch eine zusätzliche «Erschwernis dar für Personen mit Migrationshintergrund, die Deutsch als Fremdsprache lernen».

Auch Personen, die ohnehin Schwierigkeiten haben beim Lesen, würden benachteiligt. «Zudem ist unklar, wie der Genderstern und ähnliche Schriftzeichen Sehbehinderten vorgelesen werden können.»

Aber vielleicht muss man das ja gar nicht, denn ein Stern leuchtet bekanntlich – was sogar im Dunkel der Nacht selbst mit schlechten Augen gesehen werden kann.