Der erste «Stern» erschien 1948. Auf dem Titelbild: Hildegard Knef, damals die Schauspiel-Ikone des deutschen Nachkriegsfilms. Seitdem ist viel passiert. Was wäre der «Stern» ohne diese ganzen Geschichten - und was wäre das für ein Deutschland ohne den «Stern»?
Eine Wanderausstellung in deutschen Bahnhöfen erinnert noch bis Herbst an die spektakulärsten Titelblätter aus knapp acht Jahrzehnten, wie «stern.de» berichtet.
Als Henri Nannen 1948 den«Stern» gründete hat er damit eine Entscheidung fürs Leben getroffen: Er sollte dem Magazin 32 Jahre lang als Chefredakteur vorstehen. Der «Stern» war dabei nicht nur Geschichtenerzähler, er war auch immer wieder selbst Gegenstand der Berichterstattung - so in den 70ern, als Abtreibung und Sexismus das Thema waren.
Immer wieder waren es auch die «Stern»-Titelbilder, die besonders haften blieben: Das Bild vom toten Uwe Barschel am 11. Oktober 1987 in einer Genfer Hotel-Badewanne, die 15-jährige Christiane F. vom «Bahnhof Zoo». «Papst Benedikt» und zuletzt der düstere Paris-Titel mit dem Eiffelturm.
Mehr als 3000 Titelbilder sind bisher erschienen. Wer sie durchsieht, begibt sich auf eine Reise durch die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Jedes Cover ruft Erinnerungen wach - Themen, Sprache, auch Farben und Ästhetik sind ganz der jeweiligen Zeit verhaftet und mit ihr verbunden.
Die Ausstellung «Geschichten, die man nie vergisst» mit ausgesuchten «Stern»-Titelbildern läuft noch bis Mitte November 2016 in den grossen Bahnhöfen der Bundesrepublik wie München, Düsseldorf, Dresden und Nürnberg.
Ob unter den Bildern bei der Wanderausstellung des «Stern» auch das berühmt-berüchtigte Cover «Hitlers Tagebücher aufgetaucht» ist, schreibt der «Stern» nicht. Wenn ja, würde es Grösse des Verlags zeigen, sich seiner Geschichte zu stellen. Wenn nicht, zeigt es, dass der «Stern» auch nach über 30 Jahren noch immer höchst ungern auf die Jahrhundertfälschung und den Medien-Skandal angesprochen wird.
Kürzlich hat «zdf info» eine Wiederholung der spannenden Dokumentation über die gefälschten «Hitler Tagebücher» gebracht, in der auch erstmals der lange untergetauchte Reporter Gerd Heidemann ausführlich zu Wort kam.
Der «Stern» hatte 1983 für die angeblich echten 60 Tagebücher des Meisterfälschers Konrad Kujau über 9 Millionen Mark bezahlt. Vier Millionen Mark überreichte Heidemann an Kujau für seine Kladden. Wo die restlichen 5 Millionen Mark abgeblieben sind, weiss bis heute niemand.