Smarte Staubsaugroboter sollen künftig nicht nur saubermachen, sondern auch Daten sammeln. Der Hersteller iRobot liebäugelt mit einem erweiterten «Internet der Dinge». Und mit dem Verkauf der häuslichen Raumdaten an die grossen IT-Konzerne.
Die smarten Sauger kartografieren die Häuser und Wohnungen, durch die sie unscheinbar kurven. Unmittelbarer Zweck der Raumdaten ist es, dass die Roboter ihre Routen planen können, statt zufällige Zickzackkurse zu fahren. Zudem können Kollisionen mit Fressnäpfen oder Blumentöpfen vermieden werden.
Der Staubsaugerproduzent iRobot, der die Kartographie-Technologie 2015 als erster eingeführt hat, will nun zusätzliches Kapital aus diesen Daten schlagen und sie, mit Zustimmung der User, an Dritte verkaufen. Das digitale «Ökosystem der Dinge» in den eigenen vier Wänden könnte davon nur profitieren, verkündete iRobot-Chef Colin Angle. Smarte Heizkörper, Lampen oder Lautsprecher könnten mithilfe der Karten besser miteinander vernetzt werden, wenn sie den eigenen Standort in ihrer Umgebung kennen.
Das Vorhaben ist noch nicht hieb- und stichfest, Kaufverträge liegen zurzeit noch nicht auf dem Tisch. Dass Unternehmen wie Amazon oder Google, deren Geschäftsmodell auf Big Data basiert, an den häuslichen Daten interessiert sein werden, liegt aber auf der Hand.
Bisher machte aber noch keiner der Konzerne offiziell Avancen gegenüber iRobot. In den sozialen Netzwerken stiess die Idee auf Skepsis. Offenbar weckt sie Ängste, die Miniroboter würden mit dem Staub auch die Privatsphäre aussaugen.