«Einigermassen zufrieden» zeigte sich am Montagabend Personalkommissions-Präsident Daniel Suter von der «Tages-Anzeiger»-Redaktion mit dem am Nachmittag ausgehandelten Sozialplan für den «Tages-Anzeiger» und das Druckzentrum Bubenberg. «Vor allem bei den Frühpensionierungen war im ersten Angebot der Tamedia-Unternehmensleitung gar nichts vorgesehen gewesen, und dann hat Verwaltungsratspräsident Pietro Supino kreativ ein eigenes Modell entwickelt», sagte er. Jetzt können die Frühpensionierten ab dem 58. Lebensjahr unter zwei unterschiedlichen Programmen auswählen, die laut Suter in etwa mit denjenigen der «Basler Zeitung» vergleichbar sind.
Der nun verabschiedete Sozialplan umfasst unter anderem die Verlängerung der ordentlichen Kündigungsfrist um bis zu drei Monate bei Stellenlosigkeit. Alternativ können Mitarbeitende den Ausgleich eines Einkommensunterschiedes bei Arbeitslosigkeit oder Antritt einer neuen Arbeitsstelle während maximal 12, im Falle von Unterstützungspflichten während 18 Monaten wählen. Damit sind Mitarbeitende nach Ende der Kündigungsfrist während mindestens eines Jahres gegen einen Einkommensverlust geschützt. Mitarbeitende, die keine Frühpensionierung wählen, erhalten darüber hinaus eine Abgangsentschädigung im Umfang von mindestens einem Monatslohn.
Die Kosten für den Sozialplan bezifferte Daniel Suter gegenüber dem Klein Report auf etwa 6 Millionen Franken - das ist doppelt so viel wie für das erste Angebot der Firmenleitung. Die Kosten werden aus dem Wohlfahrtsfonds der früheren Tages-Anzeiger für Stadt und Kanton Zürich AG finanziert. Suter führte den Verhandlungserfolg hauptsächlich auf einen grossen Druck der Redaktion, der Leserschaft und der anderen Medien gegenüber der Unternehmensleitung zurück. Dieser sei «ein Kränzlein zu winden», dass sie die Unmutsbezeugungen nicht zensuriert habe.
«Noch nicht ausgestanden» ist laut Peko-Präsident Suter seine eigene Entlassung. «Wir wollen vom Gericht geklärt haben, ob man mich als Peko-Präsident entlassen darf», sagte er. Er strebe mit der Unterstützung der Gewerkschaften ein «exemplarisches Urteil» an und sei zumindest im Moment nicht an einem Vergleich interessiert, den die Tamedia wohl suchen werde.
Montag
06.07.2009



