Content:

Donnerstag
22.09.2022

Medien / Publizistik

Simultanübersetzung in die Landessprachen und die Barrierefreiheit für Hörbehinderte sollten nicht losgelöst voneinander betrachtet werden, mahnte das Ratsbüro vergeblich. (Bild Wikipedia)

Simultanübersetzung in die Landessprachen und die Barrierefreiheit für Hörbehinderte sollten nicht losgelöst voneinander betrachtet werden, mahnte das Ratsbüro vergeblich. (Bild Wikipedia)

Der Ständerat will, dass die Livestreams der Ratsdebatten in Zukunft für Hörbehinderte untertitelt werden. 

Die Forderung geht zurück auf eine parlamentarische Initiative von SP-Nationalrätin Gabriela Suter, der der Nationalrat bereits zugestimmt hat und die nun auch von der kleinen Kammer angenommen worden ist. 

Zudem sollen Übersetzungen von ausgewählten Debatten in Gebärdensprache geprüft werden.

Unausgegoren erschien dem Ratsbüro die angestrebte Lösung. Simultanübersetzung in die Landessprachen und die Barrierefreiheit für Hörbehinderte sollten nicht losgelöst voneinander betrachtet werden, mahnte die Thurgauer Ständerätin Brigitte Häberli-Koller im Namen des Büros. 

«Es sollten technische Lösungen angestrebt werden, die es dann erlauben, mit verhältnismässigen Kosten eben beide Zwecke zu erfüllen», wehrte sie sich vergebens gegen die Vorlage.

Die Ständerätin Maya Graf aus Basel-Land zitierte aus der Uno-Behindertenrechtskonvention, die die Schweiz unterzeichnet hat.

«Es gibt 1,3 Millionen Menschen mit Schwerhörigkeit und 10 000 gehörlose Menschen in der Schweiz. Zudem sind Untertitel auch für Menschen mit Migrationshintergrund enorm wichtig, um die Sprache zu lernen und unser politisches System zu lernen und zu verfolgen», so Graf in der Ratsdebatte.

Auch die Luzerner Ständerätin Andrea Gmür-Schönenberger votierte für die Untertitel – und hoffte, dass man damit «die politische Bildung direkt ins Wohnzimmer bringt».

Die Protokolle der Ratsdebatten werden heute noch am selben Tag im Internet veröffentlicht.