Frustrierte Verehrer, abgewiesene Liebestolle und gekränkte Niemals- oder Ex-Lovers nutzen zunehmend Handy und Internet zur Verfolgung ihrer Opfer. 35% der Täter belästigten ihre Angebeteten auf digitalem Weg, berichtete das Magazin «Focus» am Sonntag unter Berufung auf eine Studie der Technischen Universität (TU) Darmstadt. «Internet und Kurzmitteilungen aufs Handy gehören längst zum gängigen Repertoire vieler Verfolger», sagte der Psychologe Jens Hoffmann der Zeitschrift. 86% der Opfer von Stalking - das englische Wort für Anschleichen - sind der Studie zufolge weiblich. Die Belästigung durch massenweise E-Mails und SMS-Kurzmitteilungen dauere im Schnitt 18 Monate. Dabei sind die von ihrem Opfer besessenen Täter laut Untersuchung keine Unbekannten. 60% der Stalker seien Ex-Partner, Täter fänden sich zudem unter Bekannten und Kollegen. Die TU Darmstadt hat laut «Focus» im ersten deutschen Stalking-Forschungsprojekt 500 Betroffene und über 80 Täter befragt.
Sonntag
18.01.2004