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Donnerstag
11.04.2002

Die Aussenpolitische Kommission des Ständerates (APK) kann den «Fertigmacher-Journalismus» der Ringier-Boulevardmedien nicht goutieren. Nach Angaben von APK-Präsident Maximilian Reimann hat die Kommission am Donnerstag eine Stunde lang mit Aussenminister Joseph Deiss, EDA-Staatssekretär Franz von Däniken und Informationschef Ruedi Christen diskutiert. Einig sei sich die Kommission in der «Abscheu» vor einer Art Journalismus, die mit Anspielungen auf angebliche deutsche Videokamera-Aufnahmen und mit Andeutungen auf eine Erpressungsgeschichte gearbeitet habe, sagte Reimann vor den Medien. Die Kommission hoffe, dass diese Art des Boulevard-Journalismus aus der Küche Ringier nicht Schule machen werde. Zum Thema Informationspolitik des EDA sagte Reimann, Koordinationsmängel zwischen Borer und dem EDA seien nicht auszuschliessen. Diese seien auf die «nachösterliche Nichterreichbarkeit» zurückzuführen. Der Bundesrat habe mit der Rückberufung Borers nach Bern aus der Sicht der APK-Mehrheit ein Personalproblem vernünftig und richtig gelöst, sagte Reimann. Auch Christiane Brunner, die vor ihrer Bundesratskandidatur auch einmal eine Schlammschlacht «wehrlos» über sich hatte ergehen lassen müssen, prangerte die Kampagne von «SonntagsBlick» und «Blick» an. Mit einer «montierten Affäre» sei eine Karriere zerstört worden.