Content:

Donnerstag
05.03.2009

Die Betreiber des Stade de Suisse in Bern müssen der Zürcher Sportvermarkterin V+F AG 1,1 Millionen Franken Schadensersatz zahlen. Das hat das Berner Handelsgericht entschieden, wie die Berner Stadionbetreiber am Donnerstag bekannt gaben.

Beim Streit zwischen Stadionbetreibern und der Agentur für Sportwerbung geht es um die Vermarktung des Berner Sportclubs Young Boys. Die Stade de Suisse (SdS) AG löste den langjährigen Vertrag mit der Zürcher Firma vorzeitig auf, weil sie mit deren Leistung nicht zufrieden war. Die V+F AG stellte sich auf den Standpunkt, sie habe alles richtig gemacht; deshalb sei die Kündigung widerrechtlich. Das ging aus den Verhandlungen von letzter Woche vor dem Berner Handelsgericht hervor, die öffentlich waren.

Das Urteil lässt die Vermutung zu, dass das Berner Handelsgericht zwar das Vorgehen der SdS AG als nicht zulässig erachtet hat, aber doch auch teilweise auf die Argumentation der Berner eingegangen ist. V+F forderte nämlich 2 Millionen Franken Schadensersatz. Auch auferlegt das Handelsgericht ein Drittel der Gerichtskosten der Klägerin. Zwei Drittel muss die SdS AG zahlen. Die schriftliche Urteilsbegründung liegt aber noch nicht vor.

Aus diesem Grund könne die SdS AG voraussichtlich erst in drei Monaten sagen, ob sie das Urteil anfechten werde oder nicht, sagte SdS-Geschäftsführer Stefan Niedermaier am Donnerstag vor den Medien. Die SdS sei nicht ganz überrascht vom Urteil und habe entsprechende Rückstellungen vorgenommen. Trotz des Urteils sei es richtig gewesen, den Vertrag zu kündigen.

Noch offen ist, ob mit dem Urteil nun die Angelegenheit für die SdS AG ausgestanden ist. Es gilt nur für die Saison 2007/08. Der Vertrag der V+F AG mit der SdS AG lief aber bis 2010. Die V+F AG hat angekündigt, auch für alle weiteren Saisons Schadensersatzforderungen geltend zu machen. Ob das weiterhin gilt, ist unklar: Am Donnerstagnachmittag war von der Zürcher Agentur niemand zu erreichen.