Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) will «das bestehende Werbe- und Sponsoringpotenzial bestmöglich nutzen» und strebt «innerhalb der gesetzlichen Schranken deren Lockerung» an, gab SRG-Verwaltungsratspräsident Jean-Bernard Münch an der Jahresmedienkonferenz der halbstaatlichen Firma am Montag in Bern bekannt. Es gelte, neue Medien und neue Werbeformen «rechtzeitig zu erkennen und der SRG zugänglich zu machen», sagte er weiter. Die gegenwärtige finanzielle Basis (1122 Mio. Fr. Gebühren, 270 Mio. Fr. Werbung, 60 Mio. Fr. Sponsoring, 120 Mio. Fr. übrige Erträge) sei nicht ausreichend, erklärte er zur Begründung und kündete gleichzeitig auch Sparmassnahmen an: «Wir wollen die Kosten senken, indem wir insbesondere unsere Haupt- und Supportprozesse zugunsten der Programmproduktion effizienter wahrnehmen.»
Mit den drei Stichworten «Qualität, Relevanz und Vielfalt» umriss Verwaltungsratspräsident Münch die SRG-Strategie für die nächsten Jahre. Die Fragmentierung des Marktes verlange nach Publikumsbildung und relativiere den Markterfolg, begründet er dies. «Wir werden qualitative Ziele setzen, und wir müssen die Messmethoden neu definieren», kündet er an. Die heutige Methode zur Messung des Erfolgs am Markt mit Einschaltquoten soll deshalb laut SRG-Kommunikationschef Max W. Gurtner durch neue Elemente ergänzt werden, wie er gegenüber dem Klein Report bekannt gab. «Wir sind daran, etwas zu suchen und haben einige Arbeitsgruppen dafür eingesetzt», sagte er. «Ganz sicher werden wir nächstes Jahr etwas dazu zu sagen haben», kündete er an.
Ein weiteres Ziel der SRG besteht laut Jean-Bernard Münch darin, «den Leistungsauftrag mit der Gesamtheit aller relevanten Plattformen zu erfüllen». Die Inhalte sollen jederzeit, überall und auf allen geeigneten Geräten (Sender, Satellit, Kabel, Handy, Computer usw.) zeitgleich und später empfangen werden können. «Denn der Grundauftrag des Service public besteht darin, Angebote für alle bereitzustellen und sie allen zugänglich zu machen», betonte er wörtlich. - Siehe auch Gebührenerhöhung bringt der SRG keine Mehreinnahmen
Montag
28.04.2008



