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Donnerstag
08.01.2004

Die SRG-Quoten sind, wie Recherchen des Schweizer Medienmagazins «Tele» ergaben, häufig wohl niedriger als angegeben. Denn die von der SRG beauftragte Firma IHA-GfK misst bei der Erhebung der Fernseh-Zuschauerzahlen fremdsprachige Ausländer nicht mit, wie «Tele» in der aktuellen Ausgabe schreibt. Demzufolge geben 94,8% der 1000 Deutschschweizer Besitzer eines Quotenmess-Kästchens seit 15 Jahren - laut Angaben der IHA-GfK - Deutsch als ihre Muttersprache an. Laut der Volkszählung 2000 leben in der Deutschschweiz jedoch nur 88,3% deutschsprachige Einwohner. «Diese Differenz von 6,5% ist eine beträchtliche Ungenauigkeit», kritisiert der Zürcher Soziologieprofessor François Höpflinger gegenüber «Tele». Er geht davon aus, dass «Sendungen mit ausgewiesenen Zuschauerzahlen von 1 Million in Wirklichkeit 50 000 bis maximal 80 000 weniger TV-Gucker aufweisen.» Mit anderen Worten: Fremdsprachige Ausländer zahlen zwar Gebühren, doch keiner kümmert sich um ihre Sehgewohnheiten und -wünsche, lautet das Fazit von «Tele».