Die Ombudsstelle der Schweizer Radio und Fernsehgesellschaft SRG hat eine Beschwerde zu einem «Reporter» über die Chefin der EMS-Chemie, Magdalena Martullo-Blocher, erhalten. Das Selbstkontrollorgan des Schweizer Fernsehens wies die Beschwerde ab und sah das Gebot der Fairness nicht verletzt.
Im Film, der am 17. August ausgestrahlt wurde, wird das Arbeitszeitmodell der EMS Chemie kritisiert: «Ich kann mir nicht vorstellen, dass mit solchen Unternehmern schweizerische Errungenschaften wie Arbeitslosenkasse oder AHV heute noch ausgehandelt werden könnten», kommentiert Reporter und Filmautor Roland Huber die hohe Arbeitszeit der Chemiefirma.
Eine Zuschauerin beschwerte sich über diese Aussage. Diese würde die Ansicht transportieren, Martullo-Blocher sei gegen AHV und Arbeitslosenkasse.
Ombudsmann Achille Casanova wies die Beschwerde zurück. Bei «Reporter» handle es sich um ein Autorengefäss, wo Autoren sich eine gewisse Freiheit nehmen könnten. Auch habe Frau Martullo-Blocher im Film Gelegenheit erhalten, ihren Führungsstil und ihre Grundsätze über die Arbeitszeitgestaltung ausführlich zu erläutern.
Martullo-Blocher selbst habe den Film vor der Ausstrahlung visioniert und sich an der kritisierten Sequenz nicht gestört.
Die Ausstrahlung des Reporters war eine Wiederholung. Nach der Erstausstrahlung im Dezember 2010 waren keine Beschwerden eingegangen.