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Dienstag
11.05.2010

Die SRG idée suisse Zentralschweiz hatte geladen, das Kloster Einsiedeln bot Gastfreundschaft. Es war ja auch naheliegend, denn der Benediktiner Gerold Zenoni ist hier seit 30 Jahren daheim. Er und seine Arbeit als Medienschaffender, Herausgeber, Ausstellungsmacher und nicht zuletzt als Autor standen im Mittelpunkt des Festaktes am Montagabend.

Urs Leuthard («Rundschau», SF 1) hielt die Laudatio auf den Preisträger. «Für Bruder Gerold ist es Pflicht, ja Verpflichtung, neugierig zu sein. Er hat diese journalistische Lust, Neues kennen zu lernen und festzuhalten.» Das hat er beispielsweise in seinem Buch «Treffpunkt Kloster Einsiedeln» getan. Er beschreibt Persönlichkeiten, die mit dem Kloster in Berührung kamen (Casanova, Goethe, Margaret Thatcher) oder die er interviewt hat - von Petula Clark bis Eveline Hasler, von Thomas Hürlimann bis Daniel Vasella und Peter Zumthor.

Einige «Buchhelden» waren sogar gekommen, wie z.B. der Schauspieler Urs Althaus, Hildegard Schwaninger oder eben Urs Leuthard. Musikalisch wurde der Festakt im Kloster umrahmt vom Überraschungsgast Lys Assia, dem brasilianischen Tenor Enio und einem Gitarristen. Enio, der Sänger mit Superstimme, wird im nächsten Jahr in einer Operninszenierung am Zürcher Opernhaus auftreten, wie er dem Klein Report verriet.

Niklaus Zeier, Präsident der SRG Zentralschweiz, zog bei der Preisübergabe verschmitzt Parallelen: «Die SRG und Bruder Gerold haben einiges gemeinsam. Wir beide fördern den Dialog und sind perfekte Partner. Er wie wir sind Brückenbauer.» Zeier überreichte einen Check in rotem Umschlag.

Der Förderpreis, der seit 1985 in unregelmässigen Abständen verliehen wird, ist mit 3000 Franken dotiert. Was er denn damit anfange, wollte Rolf Breiner vom Klein Report wissen. Die Summe würde Abt Werlen übergeben, meinte Bruder Gerold. Der Preis, unterstrich Zeier, sollte die Aktivitäten von Bruder Gerold fördern. Was könnte das konkret sein? «Sie wissen doch: Ich möchte einen Roman schreiben, der im Kloster Einsiedeln spielt», verriet Bruder Gerold dem Klein Report. Vielleicht einen Krimi wie «Der Name der Rose»? «Warum nicht?», meinte der Benediktiner vieldeutig.