SRF-Moderatoren wie Sven Epiney, Rainer Maria Salzgeber oder Stephan Klapproth verlangen Gagen von gegen 10 000 Franken pro Auftritt an privaten Anlässen. Der damalige Bundesrat Moritz Leuenberger erteilte der SRG im Jahr 2010 deshalb den Auftrag, Richtlinien für diese Nebenverdienste zu erlassen. Die Moderatoren sollten einen Teil ihrer Nebeneinnahmen der SRG abliefern, denn solch hohe Gagen können sie nur deshalb verlangen, weil sie auf dem Bildschirm des gebührenfinanzierten Schweizer Fernsehens zu sehen und deshalb bekannt geworden sind.
Die SRG nahm den Auftrag des damaligen Medienministers entgegen und liess umgehend von verschiedenen Abteilungen einen Vorschlag zuhanden der Geschäftsleitung ausarbeiten. Doch jetzt zeigen Recherchen der Basler «TagesWoche», dass die SRG das Geschäft versanden liess und auf entsprechende Richtlinien verzichtet. Generaldirektor und Grossverdiener (bei der SRG) Roger de Weck fand eine Regelung, wonach Moderatoren einen Teil ihrer Gage abzuliefern haben, «weder sinnvoll noch praktikabel». Und Leuenbergers Nachfolgerin, Bundesrätin Doris Leuthard, weiss zwar, dass «gewisse Fernsehmoderatoren» zu den Grossverdienern gehören. Sie überlässt es aber der SRG, zu entscheiden, wie diese mit solchen Nebeneinkünften umgeht.