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Freitag
28.09.2012

Im November 2011 hat Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) das interne «Projekt 55» gestartet. Ziel des Unterfangens: bis Ende April 2012 Umlagerungspotenzial in der Höhe von 55 Millionen Franken zu finden und «für strategisch relevante Programmprojekte einzusetzen», wie in der Programmbilanz 2011 nachzulesen ist. Dies, «weil eine Erhöhung des Gebührenertrags wie auch der kommerziellen Einnahmen in den kommenden Jahren nicht realistisch» sei, wie das Unternehmen heute schon zu wissen glaubt.

Inzwischen ist es Ende September, und das SRF veröffentlicht «eine erste Zwischenbilanz», die ernüchternd ausfällt: Aus den angestrebten 55 wurden bis jetzt 32 Millionen Franken, wobei 14,5 Millionen bereits 2012/13 umgelagert werden sollen, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst. Ermöglicht würden durch die Mittel, die noch nicht gänzlich zugeteilt seien, unter anderem die Krimiserie «Der Bestatter», «trimediale Kultur-Highlights» sowie die Neupositionierung von DRS 2 und der Ausbau des Vorabendprogramms bei DRS 1 und DRS 3.

Eingespart wird das Geld in der Produktion, beim Programm und auch beim Personal. So will SRF gemäss Kommuniqué die natürliche Fluktuation nutzen, um bis Ende nächsten Jahres 24 Vollzeitstellen abzubauen. Ab 2013 aus dem Programm verschwinden die Sendungen «Stars» auf SF 1, «DRS 2 aktuell» und «einzelne Sendungen und Sendeabschnitte von DRS 1 und DRS Virus». In der Produktion soll etwa der Regieaufwand für die «Tagesschau»-Ausgaben um 13 und 18 Uhr reduziert werden.

Das Projekt 55, so heisst es abschliessend, laufe weiter. Weiteres Umlagerungspotenzial orten die Leutschenbacher bei verschiedenen Immobilienprojekten. Dazu zählen ein neues Arbeitsplatzkonzept, die neue Nutzung des Studio-1-Komplexes Leutschenbach durch News und die Verdichtung ebendieses Areals «beziehungsweise eine mögliche Integration des Standorts Brunnenhof».