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Montag
06.02.2017

TV / Radio

Studer präsentiert die «Kommentatoren-Box»

Studer präsentiert die «Kommentatoren-Box»

SRF-Moderator Lukas Studer arbeitet seit 2003 bei SRF und hat mittlerweile schon fünf Ski-Weltmeisterschaften erlebt. St. Moritz ist für Studer die erste Heim-WM. Der Klein Report hat sich kurz vor Beginn der ersten Rennen mit Lukas Studer getroffen und wollte von ihm wissen, worauf er sich beim Heimspiel am meisten freut und wie seine persönlichen Favoriten heissen.

Jetzt sind es nur noch wenige Stunden bis zum ersten Rennen, dem Super-G der Frauen. Steigt auch bei Ihnen so langsam die Anspannung?
Lukas Studer: «Anspannung würde ich es nicht nennen, sondern eher Vorfreude. So die letzten zwei, drei Tage habe ich gemerkt, dass ich froh bin, wenn wir endlich loslegen können.»

Sie sind schon seit 2003 bei SRF und haben somit auch schon einige Grossanlässe absolviert. Und doch ist bei einer Heim-WM alles anders. Warum ist das so?
Studer: «Weil wir bei einer Heim-WM viel mehr machen können. Die Vielfältigkeit der Möglichkeiten ist viel grösser als sonst. Ich freue mich darauf, zu improvisieren und auf Überraschungen zu reagieren. Denn ich bin überzeugt, dass es auch an der Ski-WM in St. Moritz die eine oder andere Überraschung geben wird. Und das ist das Tolle an dem Job. Natürlich haben wir uns alle akribisch vorbereitet auf diesen Grossanlass. Aber wir müssen auch fähig sein, spontan zu reagieren. Das ist wahrscheinlich die grösste Herausforderung. Für mich und meine Kollegen.»

Sie stehen als Moderator bei jedem Rennen an vorderster Front. Sie haben einen Job, um den sie viele beneiden. Sind Sie sich dessen bewusst?
Studer: «Absolut. Ich liebe meinen Arbeit und bin mir auch bewusst, dass meine Arbeit als Moderator ein grosses Privileg ist. Für einen Sportjournalisten gehören Weltmeisterschaften und Olympische Spiele zu den grossen Highlights und das gilt auch für mich. Ich freue mich vor allem darauf, den Zuschauern so viele Eindrücke und Emotionen wie möglich rund um das Wettkampfgeschehen zu liefern.»

Für viele Medien ist klar, Lara Gut könnte sich als Weltmeisterin in St. Moritz unsterblich machen. Wie sehen Sie ihre Medaillenchancen?
Studer: «Natürlich steht auch bei mir, wenn es um die grossen Figuren geht, Lara Gut ganz oben. Sie ist eine grosse Sportlerin. Dass sie zu den Besten überhaupt gehört, hat sie längst bewiesen. Was mich aber am meisten fasziniert, ist die Art und Weise, wie sie mit Druck umgehen kann. Sie ist bei der WM-Hauptrobe in Cortina D`Ampezzo gestürzt, ich bin gespannt, wie sie mit diesem Schock umgeht. Aber ich glaube, Lara Gut hat das verdaut und kann sich nun voll und ganz auf die WM fokussieren. Sie hat die Gabe, sich auf den Moment zu fokussieren, das unterscheidet sie auch von anderen Sportlern.»

Auf den TV-Zuschauer wirkt Lara Gut hin und wieder etwas arrogant. Sie haben im Winter fast täglich mit ihr zu tun. Wie würden Sie die Tessinerin beschreiben?
Studer: «Sie ist eine hochprofessionelle Skifahrerin, mit der die Arbeit Spass macht. Nochmals, sie ist immer sehr fokussiert und auch deshalb so erfolgreich. Doch nicht nur von Lara Gut dürfen wir Grosses erwarten, auch Wendy Holdener ist in Topform. Sechs Podestplätze hat sie bisher erreicht, diese Konstanz beeindruckt!»

Kommen wir zu den Herren. Der Favorit heisst hier ganz klar Beat Feuz, vor allem nach seiner grandiosen Vorstellung vom Weltcup-Finale im letzten März in St. Moritz, wo er die Abfahrt und den Super-G für sich entscheiden konnte. Ist er auch für Sie ein heisser Titelkandidat?
Studer: «Absolut. Beat Feuz ist eine Rennmaschine. Der ist zu allem fähig. Er ist ein grandioser Skifahrer und bleibt immer sehr authentisch. Er ist ein genialer Sportler. Von ihm dürfen wir sicher einiges erwarten.»

Kürzlich wurde bekannt, dass Bernhard Russi und Matthias Hüppi nach 31 Jahren als Kommentatoren-Duo aufhören. Jetzt, wo ein Platz frei wird in der TV-Box, haben Sie keine Lust zu wechseln?
Studer: «Stand heute nicht. Ich fühle mich sehr wohl als Moderator und darum kommt für mich ein Wechsel zurzeit auch nicht in Frage. Ich liebe die Vielseitigkeit meines Jobs und möchte sie auch nicht missen. Aber wer weiss, was in zehn Jahren ist.»