Mögliche Hochzeitspläne zwischen Axel Springer und ProSiebenSat.1 sind wohl vom Tisch. Aber die beiden deutschen Medienkonzerne wollen künftig zusammen in Zukunftsträchtiges investieren. Sie starten gemeinsam «ein Projekt zur Förderung digitaler Start-ups», wie es in einer gemeinsamen Mitteilung heisst.
Ziel der Initiative sei es, «innovative digitale Geschäftsideen und Start-ups zu fördern, um den Digitalstandort Deutschland auch international besser zu positionieren». Im Kern wollen Springer und die Münchner TV-AG in Unternehmen, Fonds oder Media for Equity investieren sowie Inkubations- und Accelerator-Programme vernetzen.
In den kommenden Tagen werden beide Unternehmen ihre Bilanzen für das erste Halbjahr vorlegen. Zu erwarten ist, dass sowohl Springer als auch ProSiebenSat.1 den Anteil des Digitalgeschäfts am Gesamtumsatz weiter ausgebaut haben. Die Münchner haben es derzeit bei den Beteiligungen auf den Bereich Programmatic Advertising abgesehen.
Ob und wie Springer mit ProSiebenSat.1 nach der vom Kartellamt vereitelten Übernahme doch noch ein richtiges Paar wird, ist eher unklar. Anlässlich der Mitteilung zur gemeinsamen Förderpolitik versichern die Konzerne, zumindest keine Fusion zu planen.